„Wir leben den Jugendschutz!“

Wolfgang Streißnig ist ein Tabaktrafikant, wie er im Buche steht. Lebensfroh und zielstrebig vertritt er als Bundesgremialobmann seine Branche über die Landesgrenzen hinaus. Mit uns sprach er über Erfolge und Herausforderungen seiner Funktionärstätigkeit und den Jugendschutz.

M.U.T.: Was ist Ihre Motivation für die Funktionärstätigkeit?

Wolfgang Streißnig: Der Berufsstand der TabaktrafikantInnen ist einzigartig. Der Job taugt mir zu 100 %. Wenn man dann noch am großen Ganzen mitgestalten kann, ist es Motivation pur.

Woher nehmen Sie die Energie dafür? Was machen Sie gerne zum Ausgleich?

Ich habe schon immer viel gearbeitet und bin gut durch meine Mitarbeiterinnen vertreten. Auch die Familie hält mir den Rücken frei. Am Wochenende tanke ich Energie beim Schifahren in den Kärntner Schigebieten. Da geht die Regeneration ganz schnell. Im Sommer bin ich an den Kärntner Seen. Das Schöne ist, dass ich diese Zeit und Leidenschaft mit meiner Familie teilen kann.

Welche Erfolge haben Sie in Ihrer Funktion bisher erreicht?

Die Erkenntnis, die wir in der Pandemie erfahren haben, dass wir eine systemrelevante Branche sind, hat uns ungemein gestärkt. Besonders in solchen Zeiten muss der Informationsfluss etwa durch Tageszeitungen für die Bevölkerung gegeben sein. Wir brauchten keine Unterstützungen, konnten unser Geld verdienen. Das war gut für die Psyche.

Wofür wollen Sie in Zukunft für Ihre Branche und Kollegen kämpfen? Was sind ihre Forderungen?

„Wir leben den Jugendschutz!“
Ausweispflicht herrscht in jeder Tabaktrafik.

Die EU will die Raucherquote auf 52 % senken, deshalb müssen wir uns um andere Produkte bemühen und entscheiden, welche zu uns passen. Wir wollen risikoreduzierte Ersatzprodukte für uns beanspruchen. Das wird im Tabakmonopolgesetz geregelt. Es geht um saubere, gesetzeskonforme Ware, keine Online-Ware, über die man nichts weiß. Wir handeln mit legalen Waren. Wir prüfen die Ausweisung der Volljährigkeit und können den Jugendschutz gewährleisten.

 

Was sind die Herausforderungen der Zeit für moderne TabaktrafikantInnen?

Der Handel ist Wandel. Uns wird es aber auch in Zukunft geben. Denn wir sind eine sehr starke Community. Wir merken tagtäglich, dass der Kunde eine Fachberatung erwartet, die soziale Komponente gefragt ist. 42 % der Tabaktrafiken werden von Personen mit Behinderung geführt. Das ist eine absolute Motivation für Menschen mit Behinderungen. Darum brauchen wir auch in Zukunft Sicherheit für unsere Kollegen.

Was bringt die Zukunft? Gibt es Trends in Ihrer Branche?

Das Trafikwesen gibt es seit 239 Jahren – das muss weiterentwickelt werden. Wir müssen die Transformation schaffen. Die Trafik war immer schon sehr persönlich geführt. Das wird bleiben. Wir bieten bereits sehr viele technische Dienstleistungen. Das bringt die Zeit. Hier wird noch einiges möglich sein wie etwa Bankenleistungen. Das Monopol in Österreich ist weltweit einzigartig, darum gibt es keinen internationalen Vergleich.

Was wollen Sie anderen UnternehmerInnen auf Ihren Weg im Alltag mitgeben?

Leben und Leben lassen! Ein Getränk oder ein Kaugummi sind ein Impulskauf. Vertrauen wir der Kärntner Wirtschaft! In unserem Bundesland leben tolle Leute und darauf bin ich stolz.

Was erwarten Sie sich als Vertreter der Kärntner TabaktrafikantInnen von der Landespolitik?

Ich will von der Politik eine Regelung bei der Einreise für eine 200-Stück-Grenze – das ist eine Stange Zigaretten. Derzeit sind es 800 an der Zahl, also vier Stangen. Die Grenze ist nah. Frankreich hat es vorgemacht und sich damit auch keine Klage von der EU eingehandelt.

Fotos: Wirtschaftsbund Kärnten

M.U.T.letter

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