3 Fragen an Meinrad Höfferer

Drei Fragen an MMag. Dr. Meinrad Höfferer, Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten:

Herr Direktor Höfferer, Sie haben als Außenwirtschaftsleiter das Projekt
von der ersten Stunde an begleitet. Ihr Resümee?

Was lange währt, wird endlich gut. Zehn Jahre haben wir als Wirtschaftskammer
Kärnten um diesen Zollkorridor gekämpft und final unser interessenspolitisches
Ziel erreicht. Es ist ein europaweit einzigartiger wirtschaftlicher Meilenstein.
Wir müssen jetzt aber auch was daraus machen und Investitionen und Arbeitsplätze
nach Kärnten bringen.

Drei Fragen an Meinrad Höfferer
Der Zollkorridor bringt viele Vorteile, auch auf internationaler Ebene mit sich.

Was sind ganz konkret die Vorteile des Zollkorridors für Kärnten?

Die Vorteile liegen auf der Hand: Kärnten hat nun zolltechnisch eine EU-Außengrenze.
Das bedeutet, dass Güter in Fürnitz direkt ausfuhr- oder einfuhrverzollt werden können. Das erhöht unsere logistischen Kapazitäten, vor Ort mehr Güter auf die Schiene zu bringen.
Mit der Kooperation mit dem Hafen Triest gibt es darüber hinaus einen Partner, der in unmittelbarer Nähe die Güter auf internationale Schiffsrouten bringen kann.
Es verkürzen sich somit Lieferzeiten, Kosten und wir tragen aktiv zur CO2-Einsparung
bei. Daraus ergibt sich der größte Vorteil: Unser Wirtschafts- Standort wird international
gesehen noch interessanter.

Gibt es schon erste Erfolgsmeldungen für den Standort, dass die Logistik-Drehscheibe Fürnitz/Villach angenommen wird?

Ja, die gibt es. Export- wie auch Import-Betriebe erkennen die zuvor genannten
Vorteile und erarbeiten mit ihren Logistik-Partnern bereits konkrete Transportverbindungen ab Fürnitz. Neben der Standard-Zug-Verbindung zwischen Fürnitz und Triest werden auch
schon Vorbereitungen getroffen, um zusätzliche individuelle Güterzug-Garnituren in Fürnitz
zusammenzustellen – das geht eben in Fürnitz und bringt einen weiteren großen Vorteil.
Und wie erwähnt: Stark in den Fokus rücken verkürzte Lieferzeiten und mehr Güter auf der Schiene. Das wirkt sich positiv auf die Umweltbilanz der Betriebe aus. Wir fordern hier – in Anlehnung an das Salzburger Modell – Förderungen für Betriebe, die dank dem Zollkorridor nun verstärkt Güter von der Straße auf die Schiene bringen.

Foto: Wirtschaftsbund Kärnten

M.U.T.letter

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