Unternehmer-Persönlichkeiten gelten im Allgemeinen oft als besonders aktiv. Dinge auch mal abzugeben und in die passive Rolle zu schlüpfen, ermöglicht ihnen Maria Magdalena Schleicher. Mit vitalisierender Körperarbeit hilft die zertifizierte BREEMA*-Instruktorin Menschen, neugeordnet in den Alltag zu starten.
M.U.T.: Wie erlebst du Personen in der heutigen Zeit?
Maria Magdalena Schleicher: Viele Menschen leben überwiegend nach dem Aktivitäts-Prinzip. Wenn sich nun das Aktive ins Negative umkehrt, sind sie leicht reizbar, getrieben und unruhig. Die meisten brauchen eine tiefere Entspannung und Zentrierung, eigentlich einen neuen Kontakt zu sich selbst. Auch wenn sie es oft nicht wissen, treibt sie die Sehnsucht, Körper, Verstand und Gefühle harmonischer zu verbinden.
Wie schwierig ist es, vom Aktiven ins Passive zu wechseln?
Die meisten Menschen sind es nicht gewohnt, sich anzuvertrauen – schon gar nicht mit ihrem Körper. Sich jemandem hinzugeben, erfordert Mut. Etwas ohne einem „überwachenden“ Verstand geschehen zu lassen, die Kontrolle jemandem anderen zu übertragen, fällt vielen anfangs schwer, funktioniert aber oft bereits bei der ersten Breema-Anwendung. Durch die Qualität der absichtslosen Berührung wird es möglich, Entspannung zuzulassen.
Wie funktioniert Breema?
Es handelt sich um eine einfache, verspielte Lebenskunst, die ohne medizinische Erklärungen auskommt. Man muss sich nur offen auf das Spiel der Berührungen und Bewegungen einlassen. Dadurch wird Energie, die vorher in Verspannung gebunden war, freigesetzt. Das Ergebnis ist eine ganz neue Lebensqualität, in der man präsent ist, bewusst handelt und nicht mehr nur reagiert oder Automatismen ablaufen lässt.
Wie macht sich die Behandlung bemerkbar?
Es entstehen Geborgenheit und Vitalität gleichermaßen. Der Effekt, den die meisten neben der deutlichen Entspannung positiv feststellen, ist, dass sie sich vitalisiert fühlen. Sie merken, richtig frische Energie getankt zu haben. Dabei habe nicht ich ihnen Energie übertragen, wie es bei manch anderen Methoden der Fall ist, sondern ich rege den Energiefluss lediglich an. Der verspannte Körper kommt ins Wohlgefühl, der überlastete Verstand beruhigt sich. Dadurch kommt es zu einer Neuordnung. Sie fühlen sich beweglicher, agieren offener, Verstand und Gefühle wirken klarer.
Braucht es dazu eine Ausrüstung?
Die Kunst der Berührung braucht lediglich zwei Personen. Selbst-Breema
funktioniert sogar völlig allein, ähnlich wie beim Qigong oder Yoga. Die Werkzeuge sind die eigenen Hände und die Kenntnis über Breemas Neun Prinzipien der Harmonie. Bei den Übungen werden die Energien ausgeglichen – jede Aktivität hat auch ruhige Elemente. Mit Lehnen, Klopfen, Halten, Streichen, den Fingerkuppen, der Handfläche und zahlreichen anderen Handgriffen eröffnen sich unendlich viele Einsatzmöglichkeiten.
Woher kommt diese Körperarbeit?
Breema ist eine jahrhundertealte Tradition aus einer sehr ursprünglichen Bergregion zwischen Afghanistan, Turkmenistan und dem Iran. Dort haben die Menschen ein natürliches „Präsenztraining“ mit vielseitigen Körperübungen entwickelt und so die Beziehung zu sich selbst kultiviert. Diese Lebenskunst haben sie ihren Kindern bereits ab dem neunten Lebensjahr weitergegeben. Es ist erstaunlich, wie viele Elemente man daraus mit anderen Systemen wie etwa dem Ayurveda oder der TCM vergleichen kann und Ähnlichkeiten findet.
www.breema.com
Hier geht es direkt zu Maria Magdalena Schleicher.
Fotocredit: ilana.samira.schleicher
*BREEMA ist eine Wortkreation aus Beeing, Right now Center, Everywhere, Every moment, Myself, Actually.