Frauen in der IT-Welt

Und am Ende des Tages geht es immer wieder um das bewährte Modell der Nachahmung. Wer in seinem Leben den Glücksfall hat, spannende Vorbilder kennenzulernen, wird das eine oder andere Mal inspiriert und mit modernen Rollenmustern infiziert.

Nur etwa ein Drittel der Studierenden, die in MINT-Fächern inskribiert sind, sind Frauen. Unternehmen fehlen dadurch wichtige Arbeitskräfte und somit innovatives Potenzial und Impulse für Neues, vor allem in sehr wichtigen technischen Bereichen. „Eine gezielte Förderung zur Steigerung des Frauenanteils in den technischen Wissenschaften ist deshalb unabdingbar und wesentlich für die zukünftige Wirtschaftsstruktur, den wirtschaftlichen Erfolg und die Entwicklung des High Tech-Sektors“, weiß Johanna Röttl von der Fakultät für Technische Wissenschaften der AAU.

WK mit an Bord

Aus diesem Grund hat die Universität Klagenfurt das Programm „HiTech Heldinnen – Dein Mentoring ins MINT-Studium“ konzipiert, das das Interesse von Schülerinnen an technischen Fragestellungen gezielt fördert und die jungen Frauen für ein technisches Studium in Kärnten begeistert. Durch dieses Programm wird ihnen vor Augen geführt, dass sie das Potential haben, ein technisches Studium hervorragend zu absolvieren und dass die Entscheidung für ein solches Studium außergewöhnliche und finanziell attraktive Karrieremöglichkeiten bietet. Auch die Wirtschaftskammer Kärnten unterstützt das Förderprogramm „HiTech Heldinnen“ der Uni Klagenfurt.

Frauen in der IT-Welt
Christina Rauscher
Lehrling, Humanomed IT Solutions

Weil das Morgen zählt

„Dass der Weg sich schon ganz früh ebnen kann, beweist Christina Rauscher, Lehrling für Applikationsentwicklung / Coding im 3. Lehrjahr. Als zweifache Hackathon-Gewinnerin und Lehrling des Jahres 2021 ist die junge Klagenfurterin bereits während ihrer Ausbildung ein bedeutender Teil im Team Humanomed IT Solutions. „Christina!“, hallt es durch die Gro.raumbüros der Humanomed IT Solutions. Scheinbar braucht es gerade einen Profi für´s Graphische, für User Interface und so. Da ist sie nämlich recht gut, meint die 21-jährige ganz nebenbei. Scheint so, denn auch die Weiterentwicklung des ebody dashboards liegt bereits in ihren Händen.“

„Viele wissen gar nicht, dass es diesen Lehrberuf gibt. Dabei gibt es nach der Ausbildung so viele Möglichkeiten. Die Zukunft braucht uns!“ Christina Rauscher

Alice Tarzariol: Women inspire women

Frauen in der IT-Welt
Alice Tarzariol, Institut für Artificial Intelligence und Cybersecurity
an der AAU

„The world of IT offers countless challenges and possibilities that should be pursued by any student, regardless of genre, age or status. I was lucky that my computer science teacher played a similar role in my experience by inspiring me with her passion and story as a woman in the IT field. I chose my study path following my love for the topic without thinking that being a woman would pose a problem or discomfort. Indeed I had no problem integrating into the IT environment, and I hope that more young women will do the same as I did, and won’t stop following their dreams.“

 

Karin Boyd: Aktiv teilhaben

Frauen in der IT-Welt
Karin Boyd, Unternehmerin, markegy.at

„Die Zeit ist reif, dass Frauen umdenken, alte Klischee-Denkweisen ablegen und die unzähligen Möglichkeiten, die sich ihnen durch IT-Jobs bieten, erkennen und vor allem nutzen. Auch wenn bis jetzt noch immer gravierend viele Frauen die IT-Branche gescheut haben, so ist ein Umbruch spürbar. Mehr und mehr Frauen entwickeln ein aktives Interesse an IT-Berufen, weil sie einerseits daran teilhaben wollen, die digitalen Prozesse der Gesellschaft gerechter und moderner zu gestalten und andererseits, weil die Vorteile dieser Branche wie zum Beispiel vielversprechende Berufsaussichten, ausgezeichnete finanzielle Entlohnung sowie Vereinbarkeit mit der Familie, durchaus verlockend wirken. Daher finde ich es großartig, dass die heutigen Kinder und Jugendlichen schon früh mit digitalen Kompetenzen ausgestattet werden, um gleichermaßen fundamentale Skills und Interessen für IT-Berufe zu entwickeln und somit selbstbewusst dem Arbeitsmarkt der Zukunft entgegenblicken.“

Jetzt vormerken für 2024

Schülerinnen aller Schulen der vorletzten Schulstufen in Kärnten werden daher eingeladen, sich das Mentoring-Programm „HiTech Heldinnen“ für Anfang 2024 an der Universität Klagenfurt vorzumerken. An nur einem Tag können die Schülerinnen an verschiedenen Technik-Workshops, Schnuppervorlesungen und Laborübungen teilnehmen, um so Technikluft zu schnuppern. Die jungen Frauen haben die Gelegenheit, mit Studierenden und wissenschaftlichen MitarbeiterInnen zu diskutieren. Darüber hinaus werden den Schülerinnen Mentorinnen, welche Technik-Studentinnen sind, zur Seite gestellt, mit denen sie sich persönlich und individuell austauschen und auch in Zukunft in Kontakt treten können. In weiterer Folge können die Schülerinnen in Kleingruppen mit ihren Mentorinnen vormittags ein Unternehmen besuchen und dieses in Form eines Job Shadowings näher kennenlernen.

Foto von thisisengineering auf unsplash.com, Humanomed, KK, Surfin Birds Photography and Film

M.U.T.letter

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