Auf der Online-Welle

Der Versand-, Internet- und allgemeine Handel hat eine neue Gremialobfrau. Die Diplomingenieurin und Informationsdesignerin Heike Hack liefert beruflich keine Designs von der Stange. Denn ihr grafik.design.atelier. punktet mit Individualität. Ich habe Heike als langjährige Branchenkollegin zum Interview gebeten und bin beim „du“ geblieben.

M.U.T.: Welche Amtshandlung wird deine erste sein als neue Gremialobfrau?
Heike Hack:
Es wird wichtig sein, eingefahrene Strukturen aufzubrechen und vor allem zu hinterfragen „was braucht’s“ um Kärnten im Onlinehandel wettbewerbsfähig und charmant zu positionieren. „Amtshandlung“ klingt hier, für unseren Kontext der Onlinewelt, fast ein wenig verstaubt. 😉

Bist du eine Onlineheldin?

Auf der Online-Welle mit Heike Hack
Mit Liebe handgezeichnet und illustriert.

Gleich eine Heldin zu sein, ist gar nicht mein Ziel. Der Weg dorthin ist doch das Spannende. Ich bin Grafikdesignerin und seit zehn Jahren Unternehmerin. Meine Kernkompetenzen liegen im Corporate Design und Printbereich, und ich liebe, was ich tue. Mittlerweile führt am Onlinemarkt aber kein Weg mehr vorbei, und so habe ich mir mit tscheckberry.com ein zweites Standbein geschaffen. Die Heldenreise, die ich angetreten habe, ist spannend und fordernd, bringt aber Freude und ist jeden Schritt wert.

Was kannst du von deinem Vorgänger Gregor Grüner lernen bzw. möchtest du übernehmen?
Ich schätze Gregors Visionen, Ideen und seinen Weitblick, weit über die Österreichischen Landesgrenzen hinaus sehr. Er hat mit dem Onlineheldentag ein großes, umfangreiches Angebot mit vielen Chancen geschaffen, das aber leider von der breiten Masse noch zu wenig angenommen wurde. Jetzt gilt es, weitere Impuls zu setzten.

Was sind die größten Hürden im Versand-, Internet- und allgemeinen Handel?
Der Onlinehandel hat in den letzten Jahren zu den großen Gewinnern gezählt. Einige haben die Möglichkeiten erkannt und sich in Neuem versucht. Sich am Markt zu orientieren, ist unternehmerisches Denken. Anderen hat hierfür vielleicht noch der Mut oder auch der Antrieb gefehlt. Herausforderungen wird es immer geben – man hat aber auch immer die Chance zu agieren, bevor man irgendwann reagieren muss.

Wie hältst du es selbst mit dem Internethandel? Privat und beruflich?

Der Mix macht’s. Wenn es möglich ist, unterstütze ich den stationären Handel. Mir liegt das Zwischenmenschliche am Herzen und ich sehe es auch als unsere Verantwortung, regionale Anbieter zu unterstützen. Für speziellere Produkte geht für mich der Punkt aber ganz klar an den Onlinehandel: Die Zeitersparnis ist hier für mich das stärkste Argument, ebenso wie die logistisch optimierten Lieferketten.

Warum bist du beruflich auf die Web-Welle aufgesprungen?

Auf der Online-Welle mit Heike Hack
Ganz neu im Sortiment: Heike Hacks Packages!

Mein bisheriges Geschäftsmodell bezieht sich auf den B2B-Bereich. Ich verkaufe mein Knowhow, meine Ideen und natürlich meine Zeit, die ich jedem meiner Kunden, aus den unterschiedlichsten Branchen, wertschätzend und individuell entgegenbringe. Diese Ressourcen sind begrenzt. Mit meinem zweiten, ergänzenden Business surfe ich nun die Web-Welle und schaffe mir so Skalierbarkeit. Die Frage ist also nicht, warum man mitsurft, sondern wie und womit.

Was willst du am Ende dieser drei Jahre deiner Funktionsperiode erreicht haben?
Wenn es meinem Team und mir gelingt, zwischen den großen Onlinegurus und den kleinen ZukunftsheldInnen zu vermitteln, und vor allem auch die kleinen Unternehmer auf dem Weg in die Digitalisierung zu unterstützen, haben wir schon gewonnen. Dann wird auch Kärnten auf der Web-Welle sicher eine sommerlich knackige Figur machen.

Fotos: Shutterstock/Mockups

M.U.T.letter

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