Wenn eine Reise zum guten Gefühl wird

Tun wir klimatechnisch genug, um die Zukunft unserer Kinder und deren Nachkommen zu sichern? Und wie ist das beim Reisen? Diese Fragen stellen sich Petra Percher-Kropf und Robert Kropf von den Change Maker Hotels. Mit uns haben sie über ihre Mission gesprochen, achtsamem Reisen zum Durchbruch zu verhelfen.

M.U.T.: Mit den Change Maker Hotels gibt es ein neues Gütesiegel in der Hotelbranche. Inwiefern hebt es sich von anderen Auszeichnungen ab?

Percher-Kropf: Wir holen die Leute bei ihrem stärker werdenden Gefühl ab, dass sie auf Reisen achtsamer sein wollen. Sie möchten beim eigenen Urlaub auf die Natur, das Klima und die Menschen aufpassen. Viele UserInnen spüren, dass ihr Fußabdruck schon recht groß ist. Sie wollen aber nicht mehr Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein. Für die Kuratierung haben wir von den sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitskriterien der UNO 11 glasklare Change Maker Kriterien abgeleitet. Damit lernen die Gäste das Hotel und die Gastgeber schon vor dem Urlaub kennen. Sie blicken hinter die Kulissen und kommen schließlich genau dort an, wo sie sich wohlfühlen und Erfahrungen machen, die zu ihren Wünschen und Werten passen.

Kärnten ist derzeit mit dem Biohotel Daberer und dem Hotel Hochschober vertreten. Bleibt die Auswahl in unserem Bundesland so elitär?

Als Kärntnerin weiß ich, dass hier einige Change Maker Hotels schlummern. Wir sind im Sommer 2022 mit zwei Kärntner Leuchtturmbetrieben gestartet. Derzeit haben wir österreichweit 20 Change Maker Hotels, die ersten Häuser in Südtirol kommen auch gerade dazu. Kärnten ist da also in guter Gesellschaft. Wir wachsen bewusst langsam. Mittlerweile gibt es eine Warteliste, weil wir zur Qualitätssicherung alle Hotels selbst besuchen und erleben und die spannenden GastgeberInnen persönlich kennenlernen. So viel sei verraten: In Kürze besuchen wir zwei weitere visionäre Kärntner Hotels!

Change Maker: Petra Percher-Kropf

Muss achtsames Reisen immer gleich auch high end bedeuten und Gäste somit tief in die Tasche greifen?

Nein, Achtsamkeit beim Reisen hat keinen Preis. Achtsamkeit geht immer: Ob ich jetzt beim Zeltln auf Mülltrennung achte, beim Urlaub am Bauernhof meinen Kindern zeige, dass Fleisch nicht aus der Kühltruhe im Supermarkt stammt oder ob ich ein Change Maker Hotel besuche. Change Maker zu sein, bedeutet, etwas zum Positiven verändern. Das geht in jeder Preisklasse. Gerade in unserer Collection treffen Hotels aufeinander, die sich sonst vermutlich auf keiner Plattform treffen.

Wohin geht die Reise der VisionärInnen? Was steht uns an Neuerungen in naher Zukunft im Tourismus bevor?

Unser Traum ist, dass es in Zukunft nur noch nachhaltigen Tourismus gibt, der auf die Umwelt, die Ressourcen und die Menschen achtet. Die VisionärInnen machen es vor. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es künftig fixe vegane Tage im Hotel geben wird. Die Gäste werden ihr Auto daheim stehen lassen, weil die öffentliche Anfahrt und auch die Mobilität vor Ort perfekt organisiert sind und es für die grüne Anreise ordentliche Rabatte im Hotel gibt. Überhaupt geht der Trend Richtung weniger ist mehr. Die großen Reiseanbieter werden es vormachen und wie bei Billa oder Hofer wird es auch für Pauschalreisen eine grüne Linie geben.

Welche Ideen von Visionären haben Sie am meisten beeindruckt?

Mich beeindruckt das jahrelange Tüfteln der Hoteliers, die Zukunftsarbeit. Wie im Hotel Stern. Um die Saison zu verlängern und so Mitarbeiter zu halten, wusste der Gastgeber, dass er einen Pool braucht, konnte das mit seinem ökologischen Anspruch aber nicht vereinen. Er ließ nicht locker, rechnete und recherchierte und heute zeigt er über die Grenzen hinweg vor, wie man ein Öko-Schwimmbad baut.

Mehr zu den Change Maker Hotels finden Sie hier.

Fotos: Change Maker Hotels

M.U.T.letter

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