Zwei Franchise-Awards für Kärnten!

Nach unserem Beitrag über das wirtschaftliche Potenzial des Franchise-Modells präsentieren wir nicht nur die Kärntner Sieger, sondern haben auch gleich zwei Persönlichkeiten der Kärntner Franchise-Szene interviewt.

Die Franchise Convention & Gala 2024 am 6. Juni zog rund 350 Gäste in die prächtige Burg Perchtoldsdorf und setzte neue Maßstäbe für das größte Branchentreffen der österreichischen Franchise-Wirtschaft. Das Event bot spannende Keynotes, Expertentalks, Podiumsdiskussionen und einen Ausstellermarkt, der relevante Themen und aktuelle Trends abdeckte. Höhepunkt des Abends war die Verleihung der Österreichischen Franchise-Awards in fünf Kategorien, bei der die herausragendsten Franchise-Systeme und -Partner (darunter zwei Kärntner Unternehmen) geehrt wurden. Die Veranstaltung bot den TeilnehmerInnen nicht nur Networking-Gelegenheiten, sondern auch wertvolle Einblicke und Inspirationen für ihr eigenes Business.

GewinnerInnen aus Kärnten

Bei den Awards wurden besondere Leistungen in der Franchise-Wirtschaft gewürdigt. Den Award für „FRANCHISE-SYSTEM 2024“ erhielt das Unternehmen „bus dich weg!“, das mit drei Niederlassungen in Kärnten vertreten ist. Der SOCIAL & GREEN AWARD 2024 ging an „A1 Telekom Austria“, die mit fünf Standorten in Kärnten aufwarten kann und sich durch besondere ökologische und soziale Initiativen auszeichnet.

Heimische Franchiseerfahrung

Stefan Heritzer weiß von den Vorteilen und Herausforderungen der Franchise-Wirtschaft. ©Stefan Heritzer

Wir haben Unternehmer Stefan Heritzer zu seinen Erfahrungen als Franchise-Nehmer befragt und die wachsende Bedeutung von Franchise-Betrieben in Kärnten nicht überhört. Er betreibt eine OMV-Tankstelle in St. Andrä im Lavanttal. „Franchise-Betriebe sind als verlässliche Arbeitgeber bekannt und tragen erheblich zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei“, sagt Heritzer. In den letzten Jahren hat er überwiegend positive Erfahrungen gemacht, insbesondere während der Corona-Pandemie, in der die OMV als zuverlässiger Partner agierte und keine ihrer Partner im Stich ließ, egal ob es um Öffnungszeiten oder Unterstützung an stark betroffenen Standorten ging.

Allerdings gibt es auch Herausforderungen. „Manche Entscheidungen des Franchisegebers bezüglich Waren, Verkauf oder Investitionen lassen lange auf sich warten oder passen nicht immer zur jeweiligen Region“, erklärt Heritzer. Er betont, wie wichtig es für Franchise-Nehmer ist, unternehmerisch zu denken, ihre Zahlen im Blick zu behalten und die gegebenen Möglichkeiten vollständig auszuschöpfen. „Eigene Ideen im Betrieb umzusetzen, ist in jedem Franchise-System möglich“, ist Heritzer überzeugt. Als Quereinsteiger, der vor sieben Jahren durch Zufall zum Franchising kam, hat er seine Entscheidung nie bereut und ist zufrieden mit seiner beruflichen Entwicklung.

Auch den Kärntner Franchisenehmer Rudolf Ringhofer, der mehrere McDonald’s-Filialen in Kärnten betreibt, haben wir zum Interview gebeten, um einen Einblick in diese wachsende Branche zu erhalten.

Welche Bedeutung hat Franchise aus deiner Sicht in der Kärntner Wirtschaft?

Meine 43 FranchisekollegInnen und ich sind allesamt KMUs und zumeist als Familienbetriebe tief in der Region verwurzelt.  Dabei nehmen wir nicht nur Verantwortung wahr, indem wir Qualität und Lebensmittel aus Österreich beziehen.  Ein McDonald’s Restaurant bringt auch immer nachhaltige Wertschöpfung für die Region. Im Jahr 2022 legte McDonald’s erstmals eine Studie zur Messung der in Österreich generierten Wertschöpfung vor: Die vom Wiener Economica Institut für Wirtschaftsforschung erhobenen Zahlen zeigen, dass McDonald’s in Kärnten ein starker Wirtschaftstreiber und Jobmotor ist. So erzielte McDonald’s im Referenzjahr 2021 mit seinen regionalen Franchisenehmern – alleine in Kärnten – einen Wertschöpfungseffekt von 20 Millionen Euro und einen Beschäftigungseffekt von 558 Arbeitsplätzen.

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Was war überraschend? Was war herausfordernd? Wie bist du zum Franchisenehmer geworden?

Rudolf Ringhofer leitet mehrere McDonald’s-Filialen in Kärnten. ©McDonald’s

Ich habe meine Franchisenehmer-Laufbahn 2016 nach meinem Masterstudium an der FH Joanneum Kapfenberg und einer erfolgreichen internationalen Management-Karriere bei McDonald’s begonnen und anfangs drei McDonald’s Restaurants in Wien geführt. 2021 habe ich meinen Lebensmittelpunkt nach Kärnten verlegt und sieben Restaurants im Bundesland übernommen. Trotz aller Überraschungen oder Herausforderungen, mit denen man als Unternehmer so zu tun hat, habe ich mich immer damit identifizieren können, dass die Marke McDonald’s den Gast stets in den Mittelpunkt stellt und ihren Fokus auf die maximale Zufriedenheit der Gäste richtet. Das bildet sich etwa in den hohen Qualitäts- und Umweltstandards ab, die wir in unseren Restaurants umsetzen. Als Franchisenehmer ist es mir darüber hinaus besonders wichtig, sichere Arbeitsplätze in der Region, beste Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und meinen rund 410 MitarbeiterInnen ausgezeichnete Aufstiegschancen zu bieten. Denn: ein Restaurant ist immer nur so gut wie sein Team.

Was braucht es, um einen Franchisebetrieb erfolgreich zu führen?

Um einen Franchisebetrieb erfolgreich zu führen, braucht es für mich vor allem Herzblut und Hingabe. Als Franchisenehmer bei McDonald’s ist es meine Aufgabe, sicherzustellen, dass sich sowohl unsere Gäste als auch unsere Mitarbeiter rundum wohlfühlen. Das bedeutet, jeden Tag mit Leidenschaft und Engagement zu arbeiten, stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse und Wünsche aller Beteiligten zu haben und ein Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder willkommen und geschätzt fühlt.

Besonders wichtig ist dabei die enge Zusammenarbeit mit McDonald’s Österreich. Nur gemeinsam können wir kontinuierlich hohe Standards halten und unseren Gästen unvergessliche Momente bereiten. Es geht darum, auf Augenhöhe und partnerschaftlich zu agieren. Letztlich ist der Erfolg eines Franchisebetriebs für mich das Ergebnis intensiver Arbeit, echter Teamarbeit und der Überzeugung, dass jedes Detail zählt.

Die Veranstaltung rund um den Franchise Award zeigt die zunehmende Bedeutung von Franchise-Unternehmen in Kärnten. Auch die Erfahrungen unserer Kärntner Franchise-Nehmer geben wertvolle Einblicke und können vielleicht den einen oder die andere davon überzeugen, ebenfalls in die Welt des Franchise einzutauchen. Stefan Heritzer hebt die Zuverlässigkeit und Arbeitsplatzsicherheit von Franchise-Betrieben hervor, während Rudolf Ringhofer die nachhaltige Wertschöpfung und hohen Qualitätsstandards betont. Ihre Geschichten zeigen, wie Engagement und unternehmerisches Denken den Erfolg in der Franchise- und Kärntner Wirtschaft fördern können.

M.U.T.letter

Wissen, was die Kärntner Wirtschaft bewegt:

Das könnte Sie auch interessieren