Was ist das Geheimnis, das erfolgreiche UnternehmerInnen ausmacht? Welche Eigenschaften sind damit verbunden?
Sicherlich steckt in jedem von uns die eine oder andere dieser Eigenschaften, oft fehlt es nur am Mut zur Umsetzung. Was, wenn sich diese Eigenschaften unserer MitarbeiterInnen nutzen lassen und so eine Symbiose entstehen kann, von der alle profitieren?
Unternehmer Alex Falle zeigt in seinem Betrieb vor, wie Kreativität und Talente des gesamten Teams zur erfolgreichen Weiterentwicklung des Betriebs beitragen.
Vom Garagenverkauf zum Erfolgsgeschäft
Es ist eine beliebte Erfolgsgeschichte: Ein mutiger Unternehmer startet in der Garage und baut ein erfolgreiches Unternehmen auf. Genau das tat Alex Falles Vater. Er begann 1979 mit dem Verkauf von Campingzubehör und baute in den folgenden Jahren ein Geschäft auf, dass für jedes Campingabenteuer das passende Equipment bietet. Alex und seine Geschwister wuchsen praktisch im und mit dem Geschäft auf. Vielleicht mussten sie gerade deswegen auch zunächst andere berufliche Erfahrungen sammeln und folgten nicht sofort dem Wunsch des Vaters, einer Mitarbeit im Familienbetrieb. Nach einigen Jahren bei anderen Unternehmen zog es Alex Falle jedoch zurück ins familiäre Unternehmen.
Eine Idee, die Fische an Land zieht
Manchmal reicht eine simple Idee, um Großes zu bewegen. Ende der 90er wurde ein leidenschaftlicher Fischer mit Handelserfahrung gefragt, ob er nicht Lust hätte, sein Hobby risikofrei zum Beruf zu machen. Das war der Startschuss: Mit einem kleinen Budget und großer Freiheit ausgestattet, baute er eine erfolgreiche Abteilung auf. Der Erfolg begründete eine neue Filiale in Klagenfurt, die dieser Mitarbeiter nun seit fast 30 Jahren leitet. Eine Idee, die zum Unternehmenscredo wurde.
Selbstverantwortung als Erfolgsrezept
Alex Falle lässt seine MitarbeiterInnen ihre Leidenschaften in den Job einbringen. Eine Kassiererin, die Dart liebt? Sie bekam ihre eigene Dart-Abteilung. Ein Mitarbeiter mit einer Passion für Bogensport? Er eröffnete seine eigene Abteilung. So entstanden auch Bereiche für Jagd, Klettern und Tauchen. Das Ergebnis: Ein motiviertes Team, das seine Hobbys im Job auslebt und Verantwortung übernimmt. So wurde aus einem einfachen Campingladen ein Eldorado für Freizeitliebhaber. Diese Erfahrungen zeigen, wie Freiraum und Verantwortung das Engagement und die Mitarbeiterbindung steigern können. Alex Falles MitarbeiterInnen arbeiten nicht ausschließlich fürs Geld, sondern um etwas zu erschaffen.
Gemeinsam gelingt es so, eine Unternehmensphilosophie zu leben, die erfolgreiches Unternehmertum, zufriedene MitarbeiterInnen und glückliche KundInnen vereint.
Internationale Beispiele, die inspirieren:
Patagonia bietet seinen MitarbeiterInnen nicht nur ein motivierendes Arbeitsumfeld, sondern auch die Möglichkeit, sich aktiv im Umweltschutz zu engagieren. MitarbeiterInnen erhalten bezahlte Freizeit, um an ehrenamtlichen Projekten teilzunehmen, und das Unternehmen unterstützt ihre Umweltinitiativen finanziell.
Google hat die 20%-Regel eingeführt, die es den MitarbeiterInnen erlaubt, 20% ihrer Arbeitszeit an Projekten zu arbeiten, die nicht zu ihren normalen Aufgaben gehören. Diese Freiheit hat Innovationen wie Gmail, Google News und AdSense hervorgerufen. Indem Google seinen MitarbeiterInnen Vertrauen und Raum für Kreativität schenkt, entstehen regelmäßig neue Ideen und Technologien, die das Unternehmen voranbringen.
Zappos legt großen Wert auf eine positive Unternehmenskultur und außergewöhnlichen Kundenservice. Um sicherzustellen, dass nur wirklich engagierte MitarbeiterInnen an Bord bleiben, bietet Zappos neuen MitarbeiterInnen nach der Einarbeitungszeit eine Prämie, wenn sie entscheiden, das Unternehmen zu verlassen. Diese Maßnahme stellt sicher, dass nur diejenigen bleiben, die wirklich zur Unternehmenskultur passen und motiviert sind, zum Erfolg von Zappos beizutragen.
Fotos: Janus Böhm