Markus Miklautsch: „Wer jetzt handelt, muss nicht jammern!“

Die Welt des Handels verändert sich rasant. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht neue Technologien, internationale Plattformen oder geänderte Regularien die Branche herausfordern. Markus Miklautsch, Online-Händler und E-Commerce-Experte aus Klagenfurt, stellt sich diesen Herausforderungen seit nunmehr über 27 Jahren. Seine Erfahrungen gibt er nun weiter, um Händlerinnen und Händlern Mut zu machen.

Während globale Plattformen nahezu unreguliert agieren, geraten viele kleine und mittlere Handelsunternehmen immer stärker unter Druck. Die Folge? Immer mehr Geschäfte schließen – und damit verliert die regionale Wirtschaft wertvolle Vielfalt und Dynamik. Doch Resignation ist keine Lösung.

Im M.U.T.-Gespräch erklärt Markus Miklautsch, wie die Digitalisierung eine Chance sein kann. Er rät zu raschem und entschlossenem Handeln: „Ich bin vor mehr als 27 Jahren Unternehmer geworden, weil ich die unternehmerische Gestaltungsmöglichkeit liebe, mich Herausforderungen zu stellen und zu handeln. Natürlich sind die aktuellen Entwicklungen eine Herausforderung für den lokalen Handel. Und genau deshalb habe ich mich entschlossen, meine langjährige Erfahrung im E-Commerce und im stationären Handel in meine Arbeit in der Wirtschaftskammer Kärnten einzubringen. Ich möchte aktiv dazu beitragen, dass der regionale Handel in Kärnten nicht nur überlebt, sondern wieder aufblüht“, gibt sich Markus Miklautsch, Spitzenkandidat für das Gremium Versand-, Internet- und allgemeiner Handel bei der kommenden WKO-Wahl, kämpferisch.

Erste Erfahrungen sammelte er beim Lagerverwalten

Seine ersten Erfahrungen in der Branche sammelte er früh und auf unkonventionelle Weise: „Schon in jungen Jahren kam ich im Antiquitätenhandel meines Stiefvaters buchstäblich mit antiken Türgriffen und Knöpfen in Berührung. Er ermutigte mich auch zu meinem zweiten Standbein, dem Handel mit stilvollen Möbel- und Küchengriffen. Dieses ist unter der EU-Marke ,Stilmelange‘ mit einem Onlineshop und Verkäufen über Marktplätze mit einer Exportquote von über 90 % international aktiv und wird von meinen zwei MitarbeiterInnen betreut. Unser Lager, versteckt im Klagenfurter Industriegebiet, umfasst mittlerweile über 1.000 Modelle und eine komplexe Bestell- und Lagerverwaltung für die internationalen Marktplätze, auf denen wir verkaufen.

Hier kommt mir mein zweiter Beruf sehr zugute. Als Absolvent der HTL für EDV & Betriebstechnik in Wien habe ich mich schon früh mit der Programmierung und Erstellung von Datenbanksystemen für zahlreiche große Unternehmen beschäftigt. So habe ich heute meine beiden Unternehmensbereiche, ,Xretailer‘ in der Beratung & Umsetzung und ,Stilmelange‘ im E-Commerce, auf ein solides Fundament gestellt.“

Der Blick über den Tellerrand ist Pflicht

Als international anerkannter Experte ist Markus Miklautsch nicht nur mit Amazon, Google und anderen internationalen Plattformen gut vernetzt. Sein Knowhow bringt er auch bundesweit ein: „Ich bin seit Jahren eng mit der Wirtschaftskammer verbunden und engagiere mich in der Bundessparte Handel. Dabei konnte ich viele Herausforderungen aber auch Chancen erkennen, die natürlich auch den Kärntner Handel von morgen bestimmen werden. Mir ist bewusst, dass nicht jeder Betrieb den gleichen Weg gehen kann oder soll. Während für manche Betriebe der Onlinehandel essentiell ist, reicht für andere eine höhere digitale Sichtbarkeit – sei es durch Social Media oder neue Netzwerke.

Was alle gemeinsam haben: Sie brauchen eine Stimme, die ihre Anliegen ernst nimmt und voranbringt. Deshalb freue ich mich auch sehr über meine Nominierung als Spitzenkandidat für das Gremium Versand-, Internet- und allgemeiner Handel bei der kommenden WKO-Wahl.
Eine erste wichtige Forderung, die wir von Kärnten aus in den Bund tragen werden, liegt bereits auf dem Tisch: Die 150-Euro-Zollfreigrenze muss schneller fallen und globale Plattformen wie TEMU und Shein müssen stärker in die Pflicht genommen werden! Doch damit diese Maßnahmen auch die gewünschte Wirkung erzielen, braucht es erfahrene Expertinnen und Experten in der Interessenvertretung“.

Der Handel ist längst im Wandel

„Mir ist es wichtig zu vermitteln, dass wir als Händlerinnen und Händler auch selbst viel in der Hand haben. Das Such- und Kaufverhalten der Kundinnen und Kunden hat sich massiv verändert und wird sich in den kommenden Jahren noch schneller verändern. Die HändlerInnen müssen die digitalen Möglichkeiten nutzen, ohne ihre regionale Verwurzelung und Authentizität zu verlieren. Das alles den Mitgliedern zu vermitteln, sehe ich als die wichtigste Aufgabe des gesamten Teams. Auch wenn ich aus dem E-Commerce komme, geht es uns im Ausschuss um viel mehr.

Mit rund 1.700 Unternehmen vertreten wir eine breite Vielfalt an HändlerInnen aus ganz Kärnten. Viele dieser Unternehmen brauchen keinen eigenen Onlineshop oder Marktplatz, aber sie brauchen mehr Sichtbarkeit. Genau hier können wir mit unserer Arbeit in der Wirtschaftskammer ansetzen und neue Wege gehen. Die Zeit war nie besser, um erfolgreich zu sein!

Am 12. und 13. März haben die Händlerinnen und Händler in ganz Kärnten die Möglichkeit, ihre Interessenvertretung mitzubestimmen. Machen Sie daher bitte von Ihrem Wahlrecht Gebrauch“, appelliert Markus Miklautsch abschließend an die UnternehmerInnen.

M.U.T.letter

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