Von Asche zu Innovation: Boote Schmalzl segelt durch alle Jahreszeiten

Was die vier Jahreszeiten im Bootsbau bedeuten, wie man als Bootsbauer einen Innovationspreis gewinnt und was das alles mit Arbeitsplatzsicherung zu tun hat, verriet uns Paul Schmalzl, der das Unternehmen mit seinem Vater leitet, bei einem exklusiven Besuch der M.U.T.-Redaktion.

Auf die Katastrophe folgte ein Innovationspreis

Wenn man in dem schönen Cafè der modernen Marina von Boote Schmalzl sitzt, die Segelboote und die sorgsam gepflegten Motorboote im Wasser schaukeln sieht, kann man schon mal vergessen, wie viel Schweiß, Blut und Tränen dahinterstecken. Denn 2009 ist die komplette Werft in Velden samt Bootshaus, Booten und Inventar einem verheerenden Feuer zum Opfer gefallen. Der Wiederaufbau hat Jahre gedauert. Wahrer Unternehmergeist war hier gefragt. Die Familie Schmalzl hat nicht nur alles wieder aufgebaut, sie hat in Lind ob Velden auch eine Bootswerkstätte hinzugefügt und für die Marina in Velden einen „Boatcube“ errichtet.
„Wir haben das erste vollautomatische Bootshaus Europas entwickelt und dafür auch den Innovationspreis des Landes Kärntens erhalten,“ erzählt uns Paul Schmalzl sichtlich stolz, während wir den Boatcube „in Aktion“ erleben dürfen. Die Vergrößerung des Unternehmens hat eine Qualitätssteigerung der angebotenen Leistungen ermöglicht und diese können nun ganzjährig angeboten werden.

„Wir haben das erste vollautomatische Bootshaus Europas entwickelt und dafür den Innovationspreis des Landes Kärntens erhalten.“ Paul Schmalzl, Geschäftsführer Boote Schmalzl

 

Vollautomatisches Bootshaus für ca. 20 Boote
Das vollautomatische Bootshaus bietet ca. 20 Booten Unterschlupf.

Wie die vier Jahreszeiten im Bootsbau und die Arbeitsplatzsicherung zusammenhängen

Bei Boote Schmalzl gibt es das ganze Jahr etwas zu tun, nicht nur in der vermeintlichen Hauptsaison im Sommer. „Die stressigste Zeit ist unsere Auslagerungssaison im Frühjahr, weil da 500 Boote eingewassert werden müssen und das braucht eine gute Koordination“, erklärt Paul Schmalzl. Sechs Mitarbeiter sind an jedem Boot beteiligt, damit es schließlich sicher im Wasser liegt. Das Auslagern aus dem Winterlager, Transport, Kontrollen, Reparaturen, Reinigen und Einkranen sind nur einige der notwendigen Arbeitsschritte. In den Sommermonaten werden die Boote der Urlauber und Gäste laufend zu Wasser gelassen und auch wieder rausgeholt. „Das muss schnell gehen, zu jeder Zeit auch am Wochenende, denn unser Motto ist: Jeder Augenblick am Wasser zählt“, betont Paul Schmalzl.

„Unser Motto ist: Jeder Augenblick am Wasser zählt“, Paul Schmalzl.

Traumstimmung am Wörthersee
Das schätzen Bootskunden: Am Wasser jeden Augenblick genießen.

Wie man MitarbeiterInnen findet, bindet und mit ihnen gemeinsam wächst

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels in der Region setzt Boote Schmalzl auf innovative Ansätze, um qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen und zu halten. „Wir bieten ein attraktives Arbeitsumfeld mit flexiblen Arbeitszeiten und gezielter Ausbildung“, erläutert Paul Schmalz. Durch die Investition in die Weiterentwicklung und Zufriedenheit der Mitarbeiter schafft es das Unternehmen, seine Teams motiviert und engagiert zu halten. Investition in die MitarbeiterInnen bedeutet auch, Ausbildungsplätze zu sichern. So gehört Boote Schmalzl auch zu den letzten Lehrbetrieben Österreichs, die eine Bootsbaulehre anbieten. Das Ziel ist es, die nächste Generation von Fachkräften zu sichern und zu inspirieren.

Mit Tradition und Innovation auf Erfolgskurs am Wörthersee

Boote Schmalzl unter der Leitung von Geschäftsführer Paul Schmalzl ist ein Familienunternehmen, das seit den 1960er Jahren am Wörthersee fest verankert ist. Mit seiner Kombination aus traditioneller Handwerkskunst und modernster Technologie hat sich das Unternehmen einen Namen in der Kärntner Bootsbranche gemacht. „Wir verstehen uns als Komplettanbieter für alles rund ums Boot“, sagt Paul Schmalz, der das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führt.

Wer neugierig auf das Unternehmen geworden ist oder einen Bootsplatz benötigt: zur Website geht’s hier.

Fotos: Simone AttisaniDaniel Gebhart de Koekkoek

M.U.T.iger

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