Steuerlast und Unsicherheit: Die KFZ-Branche auf Lösungssuche

Das Jahr 2024 war für die heimische Kfz-Branche eine Bewährungsprobe. Hohe Energiekosten, die anhaltende Inflation und der zunehmende Fachkräftemangel setzten Betriebe stark unter Druck.

Hinzu kamen verunsicherte KundInnen, die durch mediale Diskussionen – etwa um ein vermeintliches „Verbrennerverbot in der EU“ – zögerten, in neue Fahrzeuge zu investieren. „Die Stimmung ist angespannt, viele Kunden wissen nicht, ob sie auf Elektro umsteigen sollen oder doch beim Verbrenner bleiben können“, erklärt Fahrzeughändler Oskar Dörfler.

Die finanziellen Belastungen für AutofahrerInnen, darunter die Normverbrauchsabgabe (NoVA), die Mineralölsteuer und die motorbezogene Versicherungssteuer, werden durch die progressive CO₂-Steuer weiter verschärft. „Die CO₂-Steuer trifft nicht nur unsere Kunden, sondern auch uns Händler, die ohnehin schon unter steigenden Kosten und schrumpfenden Margen leiden“, betont Dörfler. Mit der für 2025 geplanten Erhöhung dieser Steuer stehen sowohl VerbraucherInnen als auch die Branche vor neuen Herausforderungen.

Ausblick auf 2025: „Jedem das passende Auto“

Für Dörfler ist klar: „Wir müssen die Wahlfreiheit bei den Antriebsarten bewahren. Nicht jeder kann oder will auf Elektromobilität umsteigen. In den ländlichen Regionen wie bei uns in Kärnten braucht es unterschiedliche Lösungen.“ Mit dem Slogan „Jedem das passende Auto“ unterstreicht er die Bedeutung flexibler Mobilitätsangebote, die den individuellen Bedürfnissen der KundInnen entsprechen.

Neben der Wahlfreiheit fordert Dörfler auch eine Entlastung der Mobilitätskosten: „Es darf keine weiteren Steuererhöhungen geben. Stattdessen brauchen wir Maßnahmen, die Mobilität erschwinglicher machen – gerade in ländlichen Regionen, wo ein eigenes Auto oft alternativlos ist.“

Der Kärntner Kfz-Handel als Mobilitätsmotor

Trotz der schwierigen Lage bleibt der Kärntner Kfz-Handel für Dörfler ein zentraler Pfeiler der regionalen Wirtschaft. „Wir Händler sind nicht nur Mobilitätspartner für unsere Kunden, sondern auch wichtige Arbeitgeber in der Region“, so Dörfler. Sein Autohaus in Spittal sichert zahlreiche Arbeitsplätze und bietet regelmäßig Ausbildungsplätze an. „Unsere Aufgabe ist es, die Mobilität der Menschen zu gewährleisten und gleichzeitig die Wirtschaft vor Ort zu stärken. Das ist eine Verantwortung, die wir sehr ernst nehmen.“

Abschließend betont Dörfler: „Die derzeitige Lage erfordert dringend praxisnahe Lösungen in der Mobilitätspolitik sowie eine gezielte Entlastung für Autofahrer und Betriebe. Ohne diese Maßnahmen wird es für die Branche schwer, ihre wichtige Rolle als Arbeitgeber und regionaler Wirtschaftsmotor langfristig zu sichern.“

Fotos: Oskar Dörfler

M.U.T.letter

Wissen, was die Kärntner Wirtschaft bewegt:

Das könnte Sie auch interessieren