Peter Weidinger, Abgeordneter zum Nationalrat, ist seit Gedenken ein politisch denkender Mensch. In seinem Arbeitsalltag begleitet das jugendliche Auftreten des 46jährigen Villachers ein hohes Maß an Erfahrung. Geprägt haben sein Interesse an den Sorgen der Menschen nicht nur die jahrelanges Engagement als Kommunalpolitiker im Großraum Villach, sondern auch familiäre Wurzeln. In die bevorstehende Nationalratswahl im September geht er so befreit wie selten zuvor.
Im Gespräch mit dem M.U.T.-Magazin gibt Peter Weidinger tiefe Einblicke in sein Denken, sein politisches Wirken und wie sein unternehmerisches Handeln durch die Familie geprägt wurde: „Meine Großmutter war Mitglied der italienischen Minderheit in Südtirol und der Großvater war das siebente von neun Bauernkindern. Sie haben zuerst in der Landwirtschaft gearbeitet und später als Landmaschinenhändler gute Geschäfte mit Slowenien gemacht. Geholfen hat ihm dabei die Zweisprachigkeit und der italienische Gewerbeschein der „Nonna“. So kam ich schon früh mit dem Unternehmertum in Kontakt. Für mich war klar, dass ich diesen Wurzeln nachspüren möchte. Und darum sehe ich mich als klassisches Unternehmer(enkel)kind aus dem Alpen-Adria-Raum.“
Brücken bauen, um zu verbinden!
Schon früh fand Peter Weidinger Gefallen an der Politik. Wesenszug seiner politischen Arbeit war vom Beginn an das Bauen von Brücken und das Vernetzen. Denn, mit den Menschen zu reden und zu überzeugen, sind wichtige Werkzeuge des Politikers:
„Kärnten liegt im Herzen Europas. Beziehungen zu pflegen und der stetige Austausch sind daher sehr wichtig. Dazu wurde ich schon während meines Studiums, gemeinsam mit Johann Pacher (Anm.: Sohn des ehemaligen Präsidenten der Wirtschaftskammer Kärnten Franz Pacher), aktiv. In einer Initiative konnten wir jungen Leuten Stipendien ermöglichen, sich beim europäischen Forum Alpbach mit Expertinnen und Experten in unterschiedlichen Bereichen auszutauschen und neue Ideen zu generieren. Diese Alpen-Adria-Gruppe gibt es heute noch.
Eine Fortsetzung fand das Projekt auch nach dem Studium mit der Gründung der International Summer University Carinthia. ,High Potentials´ aus der ganzen Welt wurden eingeladen, um zu Aufgabenstellungen für KMUs und Regionen in Kärnten, Lösungen zu erarbeiten. Schon dabei war mir klar, dass unser gesamtes Potenzial nur gehoben werden kann, wenn wir alle ein großes Bild sehen und in der Umsetzung gemeinsame Ziele verfolgen!“
Think global, act local!
Villach und Kärnten sind unbestritten seine Heimat. Darum entschied er sich auch für ein Studium in Graz, um die Nähe zur Heimat zu bewahren. Eine Verwurzelung, die auch seine politische Arbeit stark prägte. Neben den ganzen Internationalisierungsbestrebungen blieb immer jede Menge Raum für lokale Ideen:
„Als Absolvent des Gymnasiums St. Martin (Villach) und Maturant am BORG in Klagenfurt machte ich auch wichtige Erfahrungen beim Bundesheer im Spittal/Drau. Als Gebirgsjäger erkannte ich meine Lust an der Natur und der Berge und für den Sport. Als ich während des Jus-Studiums in Graz mit meinem damaligen besten Freund den ,Gastrocup‘, Steiermarks größtes Hallen-Hobbyfussball-Turnier, entdeckte, wollten wir die Idee gleich in Kärnten umsetzen. Wir haben das in Villach gemacht und waren auf Anhieb Kärntens größtes Hallen-Hobbyfussball Turnier. Die Idee war einfach: Stammtisch-Mannschaften sind in dem Turnier gegeneinander angetreten. Ein absolutes Highlight war sicherlich die Partie der Carabinieri von Tarvis gegen das Team ,La Cocotte‘ (Anm.: ehemaliger Nachtclub in Villach). Wir hatten an dem Wochenende hunderte Zuschauer. Da ist die Post abgegangen und es hat uns Bekanntheit in der Region verschafft.
Dinge müssen zu Ende gedacht werden!
Eine Bekanntheit, die Peter Weidinger nun schon seit vielen Jahren in der politischen Arbeit nützt, um lokale Anliegen voranzubringen:
„Auf meine Initiative hin, wurde die regionale Zukunftskonferenz in Villach ins Leben gerufen. Warum? Einfach um vom Reden ins Tun zu kommen! Dort arbeiten wir zum Beispiel an Mobilitätsthemen. Koralmbahn hin oder her. Aktuell ist die ,letzte Meile‘ das ganz große Problem! Weil was hilft es mir, wenn ich künftig in 70 Minuten von Graz nach Villach komme, aber dann noch einmal 2 Stunden brauche, bis ich in Afritz bin. Hier darf es bei der Lösungsfindung keine Denkverbote geben.
Die Politik ist gefordert, praktikable Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger zu erarbeiten und nicht die eigenen ideologischen Interessen im Fokus zu haben! Was aber fehlt, ist, dass man diese Themen auch zu Ende denkt. Hier sehe ich meine Aufgabe als Abgeordneter zum Nationalrat. Dabei zu helfen, die Themen in ein großes, ganzes Bild einzufügen. Um dann alle Beteiligten davon zu überzeugen, daran mitzuarbeiten!
Von der B317 im Bezirk St. Veit/Glan bis zum Plöckenpass im Bezirk Hermagor: Kärntner Projekte haben für mich in Wien immer Vorrang. Wir müssen in Kärnten die Verbindungen ausbauen. Egal ob es Straßen-, Bahn- oder Glasfaserverbindungen sind. Die Zukunftsfähigkeit des Landes und der Wohlstand der Kärntnerinnen und Kärntner wird davon ganz wesentlich abhängen!
Wenn die Südbahn 2030 fertig gebaut ist, wird das Thema ,Wirtschaftsraum Süd´ nochmals deutlich an Fahrt aufnehmen. Denn mit einer Allianz der Hochschulen wird es z.B. auch neue Bildungsangebote geben, die für die Innovationskraft unserer jungen Menschen ganz wichtig sein wird. Das alles kann aber nur gelingen, wenn wir jetzt zukunftsgerichtete Kräfte arbeiten lassen. Jene Menschen, die die Kraft haben, genau jetzt die Basis für nächsten Jahrzehnte zu legen.“
Neue Rolle, neue Energie!
Ein Politiker muss sich für politische Aufgaben immer wieder neu bei den Menschen bewerben. Das gelingt nur mit Ideen, Vorschlägen, Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Wählerinnen und Wähler verlangen nach einem verlässlichen „Angebot“, ehe dieses Werben mit einer Stimme am Wahltag honoriert wird.
„Ich bin noch nie so befreit in eine Nationalratswahl gegangen, wie diesmal. Denn ich kann mich aufgrund meiner neuen Rolle, voll und ganz auf die Bürgerinnen und Bürger konzentrieren. Denn moderne Politik wird schon lange nicht mehr im Hinterzimmer ausgemauschelt sondern transparent, auf Augenhöhe und einzig zum Wohl der Bevölkerung gemacht. Alles andere ist überholt. Das gibt mir meine Kraft und Energie, mich dieser wunderschönen Herausforderung zu stellen.“