Das wirtschaftliche Klima ist rau. Steigende Kosten, sinkende Margen, verändertes Konsumverhalten – viele Betriebe kämpfen derzeit ums Überleben. Gerade in solchen Zeiten braucht es mehr als Durchhaltevermögen. Ein neues Serviceangebot schafft Abhilfe für Unternehmen in Schwierigkeiten!
Mit dem neuen Programm „LOOP aus der Krise“ will die Wirtschaftskammer Kärnten – in der Startphase des Projekts mit der Bezirksstelle St. Veit/Glan – Unternehmen, die mit dem Rücken zur Wand stehen, genau diese Perspektiven bieten. Und zwar nicht nur theoretisch, sondern mit konkreten Werkzeugen.
„LOOP ist ein weiteres starkes Serviceangebot, mit dem wir gemeinsam den Turnaround schaffen, um Unternehmen aus der Krise zu führen“, erklärt Jutta Steinkellner, Leiterin des Servicezentrums der Wirtschaftskammer. „Zwei Phasen bilden das Rückgrat des Programms: In der ersten Phase geht es um die Wiederherstellung der finanziellen Stabilität bzw. um einen geordneten Ausstieg aus dem Unternehmen. In einem zweiten Schritt liegt der Fokus auf nachhaltigen Zukunftsstrategien.“
Finanzielle Soforthilfe ohne Zeitverlust
Die erste Projektphase konzentriert sich auf die dringendsten Probleme: Finanzierungslücken, Liquiditätsengpässe oder drohende Insolvenz. Das Ziel: rasche und unbürokratische Hilfe. Dafür steht unter anderem Robert Schratt, Leiter der WK-Bezirksstelle St. Veit/Glan und erfahrener Ex-Banker, zur Verfügung: „Ich kenne die Sorgen, wenn plötzlich die Bank nicht mehr mitspielt, der Umsatz einbricht und die Reserven aufgebraucht sind“, sagt Schratt. „Aber genau da setzen wir an. Gemeinsam mit unserem Team analysieren wir die aktuelle Situation und entwickeln rasch Lösungen. Wir können dabei beraten, wie man kurzfristige Finanzierungen bekommt, aber auch wie eine Umstrukturierung und Neuausrichtung des Geschäftsmodell zurück auf die Erfolgsspur führt.“
Besonders wichtig sei der niederschwellige Zugang zum Programm. LOOP richtet sich explizit an Mitglieder der Wirtschaftskammer mit aufrechter Gewerbeberechtigung – also an Unternehmen jeder Größe, vom Einzelunternehmer bis zum KMU. Der Zugang ist bewusst einfach gehalten, die Abwicklung transparent.
Gemeinsam einen Weg in die Zukunft suchen
Nach der akuten Stabilisierung beginnt Phase zwei – der Aufbau. Hier steht die strategische Neuausrichtung im Mittelpunkt: Wie kann ein Unternehmen langfristig wieder wettbewerbsfähig werden? Welche Innovationen sind nötig? Welche Geschäftsmodelle sind noch tragfähig?
„Unternehmer zu sein, bedeutet auch anzupacken – in jeder Phase“, ist Walter Sabitzer, Unternehmer und Bezirksobmann des Bezirkes St. Veit überzeugt. „Nur wer den Mut hat, sich auch in herausfordernden Zeit zu behaupten, wird langfristig bestehen. Mit LOOP geben wir den Betrieben nicht nur Werkzeuge in die Hand, sondern auch Mut und Orientierung“.
Sabitzer betont, dass es bei LOOP nicht nur um Sanierung, sondern um echte Zukunftssicherung geht. „Wir wollen nicht nur Pflaster aufkleben. Wir wollen gemeinsam eine Basis schaffen, auf der die Betriebe im Bezirk wieder wachsen können – wirtschaftlich, aber auch menschlich“.
Zuspruch bekommt dieses neue Angebot der Wirtschaftskammer auch von Expertenseite. Die langjährige Leiterin des KSV1870-Standortes in Kärnten, Mag. Barbara Wiesler-Hofer, nunmehrig im Kreditrisiko und Forderungsmanagement der Raiffeisenbank Mittleres Lavanttal beschäftigt, führt dazu an: „Schwächen bei Finanzierung, Liquidität, Forderungsbetreibung und Schwächen bei Planung, mangelndes Controlling sind häufige Ursachen bei Unternehmensinsolvenzen. Es ist daher entscheidend, sich rechtzeitig professionelle Hilfe bei Finanzexperten zu suchen, um mögliche Insolvenzen zu vermeiden und das Unternehmen auf einen erfolgreichen Sanierungskurs zu bringen. Das Expertenteam von „LOOP aus der Krise“ verfügt das erforderliche Fachwissen, die Erfahrung und Ressourcen, um Unternehmen durch die komplexe und anspruchsvolle Phase der Sanierung zu führen. Ganz besonders wichtig ist die regelmäßige Kommunikation mit den finanzierenden Banken, nicht nur in Krisensituationen. Die Banken sollten immer mit relevanten Informationen versorgt werden.“
Vertrauen als Basis
Das Besondere an LOOP ist der ganzheitliche Ansatz. Statt starrer Prozesse setzt das Team auf persönliche Betreuung, Erfahrung und Vernetzung. In enger Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Recht und Finanzierung entstehen individuelle Pläne – keine Lösungen von der Stange.
„Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wissen nicht, wohin sie sich wenden sollen, wenn es ernst wird“, weiß Jutta Steinkellner. „Oft gibt es eine Hemmschwelle, sich Hilfe zu holen. Doch bei LOOP begegnen wir den Menschen auf Augenhöhe. Es geht um Vertrauen, Diskretion und konkrete Ergebnisse.
Die erfolgreiche Wirtschaft lebt von Menschen, die täglich Verantwortung übernehmen, Risiken eingehen und Neues schaffen. Genau diese Menschen sollen durch LOOP unterstützt werden – und nicht erst, wenn es zu spät ist. „Warten Sie nicht, bis Ihnen das Wasser bis zum Hals steht“, mahnt Walter Sabitzer. „Sprechen Sie uns frühzeitig an. LOOP ist kein Rettungsboot in letzter Sekunde – es ist eine Brücke in eine stabilere Zukunft.“
Weitere Informationen zum Programm „LOOP aus der Krise“ und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter www.wko.at/loopausderkrise