Mit der Eröffnung der Karnischen Werkstätten im Bezirk Hermagor entstand nicht nur ein längst fälliges Bildungsangebot im ländlichen Raum, sondern auch ein Zentrum für Innovation und Unternehmertum. Die Bedeutung dieser Initiative für regionale Unternehmerinnen und Unternehmer kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Denn die Möglichkeit, lebenslanges Lernen direkt vor der Haustür zu nutzen, ist ein entscheidender Faktor für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Kärnten.
Am Beispiel der Karnischen Werkstätten wird sichtbar, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse an einem modernen Bildungsangebot im ländlichen Raum und der dort ansässigen Betriebe einzugehen. Gerade in einer Zeit, in der die Anforderungen an Unternehmen und deren Mitarbeitende dynamischer und komplexer werden, ist kontinuierliches Lernen ein unverzichtbarer Erfolgsfaktor.
Unternehmerin Ivonne Maier von der Tischlerei Maier in Kötschach-Mauthen bringt es auf den Punkt: „Es ist eine große Überwindung, sich Zeit für eine Weiterbildung zu nehmen. Endlich haben wir Landbewohner die Möglichkeit zeitgemäße Schulungen in unserem Heimatort zu besuchen und werden nicht durch lange Anfahrten zusätzlich belastet.“ Diese Aussage verdeutlicht, dass lebenslanges Lernen eine Herausforderung darstellt, die jedoch mit den richtigen Angeboten zum Vorteil aller gemeistert werden kann.
Regionale Bildungszentren als Innovationsmotor
Innovative Zentren wie die Karnischen Werkstätten fördern nicht nur die individuelle Entwicklung der Teilnehmer, sondern schaffen auch ein inspirierendes Umfeld. Hier werden Innovation und kreative Ideen gerade angezogen. Mit Einrichtungen, wie z.B. einem modernen SmartLab und speziell eingerichteten Innovations- und Coworking-Spaces wird Raum geschaffen, der Menschen aus verschiedenen Branchen zusammenbringt. „In Kötschach-Mauthen ist der Innovationsgeist spürbar. Die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung der Menschen vor Ort schafft eine Atmosphäre des kreativen Denkens und der gegenseitigen Inspiration,“ sagt Erich Hartlieb, Professor an der FH Kärnten, der sich aktiv für den Aufbau dieser Strukturen einsetzt.
Für Unternehmen in der Region bedeutet das Zugang zu Wissen, Technologien und Netzwerken. Das SmartLab, ausgestattet mit 3D-Druckern, Lasercuttern und weiteren technischen Hilfsmitteln, bietet beispielsweise eine Plattform, um neue Ideen zu entwickeln und diese direkt vor Ort zu testen. Ohne lange Anfahrtswege und damit verbundene Kosten.
Qualitativ hochwertige Bildung für alle
Die Bildungszertifizierung LQWk bestätigt die hohe Qualität des Angebots. Diese Zertifizierung unterstreicht den Anspruch an qualitativ hochwertige und praxisnahe Bildung, die sich an den Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert. Angeboten wird ein vielseitiges Programm, das von Sprachkursen über Seminare zu IT-Sicherheit bis hin zu Resilienz-Workshops reicht. Die Unternehmen vor Ort profitieren von Mitarbeitenden, die über aktuelle Kompetenzen verfügen und sich ständig weiterentwickeln. Gleichzeitig ist die Möglichkeit, in der Heimat neue Fähigkeiten zu erwerben, ein wertvolles Argument für die Ansiedlung und den Erhalt qualifizierter Arbeitskräfte in der Region.
Nachhaltiger Erfolg durch Vernetzung und Wissenstransfer
Neben der individuellen Weiterbildung spielt der Wissenstransfer eine entscheidende Rolle. Unternehmerinnen und Unternehmer profitieren von den Innovations- und Netzwerkveranstaltungen, die regelmäßig in den Karnischen Werkstätten organisiert werden. So fand bereits eine Innovationsworkshopreihe statt, in der lokale Unternehmen unter der Leitung der Innovationswerkstatt der FH Kärnten an ihren internen Innovationsprozessen arbeiteten. Diese Form des Austauschs und der gegenseitigen Unterstützung stärkt die einzelnen Betriebe und fördert auch die gesamte regionale Wirtschaft.
Die Botschaft ist klar: Bildung und Innovation sind die Bausteine einer erfolgreichen Zukunft für den Wirtschaftsstandort Kärnten. Unternehmerinnen und Unternehmer sind dazu eingeladen, Teil dieser Vision zu werden und durch eigene Ideen und Engagement die Zukunft aktiv mitzugestalten. „Wir freuen uns über Anregungen und neue Mitglieder in unserer Community“, sagt Projektleiterin Victoria Gailer. Der Aufruf ist an alle gerichtet, die daran glauben, dass lebenslanges Lernen nicht nur die persönliche Entwicklung fördert, sondern auch das Fundament für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg einer ganzen Region bildet.