„Woschechte“ Kärntner Mundart auf Hoodie, T-Shirt, Turnsackerl & Co.? In Schwarz, in Weiß, in Graphite und oder Soft Rose gibt es die nachhaltigen Textil-Qualitätsstücke von Dialekt Design, die allesamt eines gemeinsam haben: Mittendrauf steht in feiner Handschrift sowas wie: „Rotzpipm“, „Goschate“ oder „Mankale“ – auch „Niglnoglnei“ oder „Gschiste-Gschaste“.
Und weil es Thomas Holzer und Claudia Mack vor allem um die Bedeutung des fast vergessenen Kärntner Kulturguts geht, finden sich auch lustige Übersetzungen der Dialekt-Begriffe auf den BIO-Baumwoll-Exemplaren. Mit Humor und Wortraffinesse tüftelt das heimatverbundene Duo also an Text und Design. Wir fragen nach, wie es zur Label-Gründung kam und was Kärnten sonst noch zu bieten hat.
Marke mit Liebe zur Heimat
Hinter der jungen Marke aus dem südlichen Kärnten stehen also Thomas Holzer, ein junger kreativer Grafikdesigner, und seine wortgewandte Lebenspartnerin Claudia Mack, die hauseigene Texterin von „Dialekt Design“. Beide lieben den Kärntner Dialekt und ihre Heimat. „Das Faszinierende am Kärntner Dialekt ist seine Vielfalt. Jedes Tal und jede Region in Kärnten haben ihren eigenen Dialekt, und jeder ist für sich einzigartig“, erzählt Thomas Holzer freudig.
Kärntner Mundart-Schmankerl zum Anziehen
Die Auswahl an Kärntner Mundart-Schmankerln trifft das Unternehmer-Pärchen nicht einfach mir nichts, dir nichts. Wer auf der Website stöbert, stellt schnell fest, dass sich die beiden auf wahrlich erlesene Kärntner Begriffe spezialisiert haben – und das Sortiment wächst stetig: „Zum Teil sind es richtig lustige Wörter, die man einfach nicht verstehen kann, wenn man nicht weiß, was sie bedeuten“, lacht Thomas Holzer. Aber genau darum geht es den beiden Dialekt-Liebhabern, fährt er fort: „Durch die Jugendsprache und immer mehr englische Begriffe in unserer Sprache wird der Dialekt immer mehr verdrängt. Viele alte Wörter geraten in Vergessenheit und nächste Generationen können mit den Wörtern nichts mehr anfangen. Damit der faszinierende Teil unserer Kärntner Kultur nicht verloren geht, ist es uns ein Anliegen, dieses kulturelle Erbe neu zu beleben und die Einzigartigkeit der Kärntner Sprache der ganzen Welt zu zeigen.“ Und auch wenn der Arbeitsalltag zwischen Thomas Holzers Vollzeitanstellung als Grafiker einer Marketingabteilung und dem täglichen Familien-Trubel immer früh beginnt und nicht selten vor Mitternacht endet, ist ihr gemeinsames „Nebenbei-Gewerbe“ ein wahres Herzensprojekt.
Kärnten: Von kamot bis buachan
Doch es ist nicht nur der Dialekt, der die beiden ins Schwärmen bringt: Kärnten brilliert in ihren Augen eindeutig auch als Lebens- und Arbeitsstandort. „Kärnten ist ein Bundesland, das landschaftlich extrem viel zu bieten hat. Die glasklaren und türkisen Seen mit Trinkwasserqualität, die Berge, Wälder und Wiesen. Es lebt sich hier sehr idyllisch und entspannt, dennoch hat man gewisse Infrastrukturen eines urbanen Wohngebiets. Die angrenzenden Länder Italien und Slowenien bringen zudem einen gewissen südlichen Einfluss mit sich und die Lage ist vor allem in der Urlaubszeit einfach genial“, so Holzer. Auch sein Blick in Richtung Zukunft verspricht großes Potential für Kärnten als Arbeitsstandort. „Ob es die Ansiedelungen von großen internationalen Firmen sind oder auch die zukunftsweisenden Betriebe im Lakeside Park: Wir sind schon am richtigen Weg, um uns als kleines Bundesland richtig positionieren zu können.“
Aus Liebe zur Heimat: Qualität muss sein
Was die Herstellung ihrer Produkte angeht, wird ohne Wenn und Aber auf Qualität gesetzt. Alle Textilien sind organisch und bestehen aus 100 Prozent Bio-Baumwolle oder recycelten Materialien. Bedruckt wird ausschließlich in Kärnten. Und zwar erst dann, wenn bestellt wird. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern vermeidet auch große Mengen an Müll. Sämtliche beigepackte Unterlagen sind auf recyceltem Papier gedruckt, das Verpackungsmaterial ist nachhaltig und die Zustellung erfolgt CO2-neutral durch die österreichische Post. „Von Anfang an war klar, nur qualitativ hochwertige und nachhaltige Textilien ins Sortiment zu nehmen und mit regionalen Betrieben zusammenzuarbeiten“, erinnert sich Holzer. Selbst die Produktion und Versandorganisation übernimmt ein Familienunternehmen aus Ferlach.
Neues Produktsortiment geplant
Was sich in Zukunft jedoch verändern wird, ist das Produktsortiment. Das bedeutet, dass neben den beliebten Textilien auch immer wieder neue Besonderheiten im Webshop zu finden sein werden. Den ersten Schritt in diese Richtung haben Thomas Holzer und Claudia Mack bereits mit ihrem beliebten „Baby Packale“ gesetzt. Darin finden sich Body, Mütze, Lätzchen und Autoaufkleber mit jeder Menge Dialekt drauf – und zwar von „Zwutschkale“ bis „Trentschpatale“. Auch Sonderanfertigungen und Kollektionen zu speziellen Anlässen bieten die beiden Südkärntner bereits an. Und auf alles, was an heimischen Ideen noch kommen mag, dürfen wir gespannt sein. Eines kann jedoch schon heute gesagt sein: Kärnten müssen wir auch in Zukunft nicht nur im Herzen tragen. Und wer weiß, wie weit es unseren Dialekt in die Welt hinaus tragen wird.
Fotocredit: Dialekt Design