Die Atacama Wüste in Chile, der Kilimandscharo in Tansania und die Emberger Alm in Kärnten haben eines gemeinsam: Auf Grund ihrer geringen Lichtverschmutzung eignen sie sich besonders gut zur Beobachtung der Sterne. Nicht zuletzt deshalb findet das 40. Internationale Teleskop Treffen (ITT) auf der Emberger Alm statt. In der Woche vom 29. September bis 6. Oktober 2024 pilgern zahlreiche Profi- und Hobby-Astronomen aus der ganzen Welt auf das Hochplateau in Oberkärnten, um ihrer Leidenschaft zu frönen und sich auszutauschen.
„Computerlogbuch Nummer 40 der Enterprise, Sternzeit 2909, 2024 – wir befinden uns mit dutzenden Gleichgesinnten auf einem auf 1.800 Metern gelegenen Hochplateau, um ferne Galaxien zu erforschen.“ So oder so ähnlich hätte Captain Kirk – Kommandant des legendären Raumschiffs Enterprise – den Start der Astronomie Tage im Oberkärntner Ort Berg im Drautal vermerkt. Höhepunkt der Astronomie Tage ist das 40. Internationale Teleskop Treffen, das heuer zum 29. Mal in ununterbrochener Reihenfolge auf der Emberger Alm stattfindet. „Auf Grund ihrer Höhenlage und ihrer geringen Lichtverschmutzung ist die Emberger Alm ein idealer Ort um Sterne, Sternhaufen, Nebel und Galaxien mit dem Teleskop zu beobachten“, meint der bekannte Astronom und Astrofotograf Detlef Hartmann.
Besucher aus aller Welt zieht es nach Kärnten
Die Schönheit der oberhalb der Waldgrenze gelegenen Hochebene auf 1.800 Metern lockt alljährlich Profis und Hobby-Astronomen aus aller Welt an. „Die Mehrheit der Besucher kommt aus Deutschland, der Schweiz, dem Alpe Adria Raum, sprich Italien und Slowenien sowie aus Ungarn. Die am weitesten angereisten Gäste kamen in der Vergangenheit aus den USA. Das ITT war eines der ersten Treffen dieser Art in Europa“, erzählt Thomas Sattlegger, Inhaber des Hotels Sattlegger‘s Alpenhof auf der Emberger Alm. Zum Hotel gehören auch zwei Feriensternwarten, kleine Almhütten mit abschiebbarem Dach, die mit einem 12-Zoll Mead- bzw. einem 17,5 Zoll Newton-Teleskop ausgestattet sind und gemietet werden können.
87 Dreitausender glänzen im ersten Morgenlicht
Ziel der Astronomie-Woche ist aber nicht nur Besucher aus aller Herren Länder auf der Emberger Alm zu empfangen – ganz im Gegenteil, man möchte auch Einheimische von der Schönheit des Sternenhimmels über der Alm begeistern. Dazu wurde ein eigenes Programm für Familien, Jugendliche und Schulklassen entwickelt, das nicht nur dem Thema Astronomie gewidmet ist. Bei einer Fossiliensuche oder Naturwanderungen wie der Sonnenaufgangswanderung (Freitag, 04.10.) mit ausgebildetem Natur Aktiv-Guide von Drausport können Interessierte die Schönheit der Bergwelt genießen und auf Entdeckungsreise gehen. Waltraud Sattlegger, Inhaberin von Drausport/Oberdrautaler Sportschule: „Ein Sonnenaufgang inmitten der Oberkärntner Gebirgswelt mit ihren insgesamt 87 Dreitausendern ist für jeden, der ihn einmal erlebt hat, ein geradezu magischer Moment. Wir starten unter’m Sternenhimmel, wandern durch die Dämmerung und erreichen den Gipfel nach einer Gehzeit von ca. eineinhalb Stunden. Dort erwarten uns die ersten Sonnenstrahlen des Tages und der schönste Ausblick, den man sich nur vorstellen kann.“
Herbst kann mit Kärntner Sommer mithalten
Unterstützt wird die Astronomie Woche bzw. das 40. Internationale Teleskop Treffen vom Tourismusverband Berg (TVB). „Die Astronomie Woche ist für uns ein willkommener Anlass, um unseren Gästen und natürlich allen Einheimischen zu zeigen, dass der Herbst dem Kärntner Sommer in nichts nachsteht“, meint Adolf Seywald, Obmann des TVB. Die Emberger Alm und die Region Outdoorpark Oberdrautal beherbergt nicht nur eines der schönsten Wandergebiete Österreichs, sondern ist mit ihrem thermisch attraktiven Fluggelände und ihrer guten Infrastruktur auch eines der Top-Fluggebiete in den Alpen für Paragleiter und Drachenflieger. Das kleine, aber feine Skigebiet auf der schneesicheren Sonnenterrasse mit dem traumhaften Panoramablick eignet sich besonders für wintersportbegeisterte Familien, die abseits der überfüllten Pisten in den trendigen Ski-Regionen einen Winterurlaub wie früher erleben wollen.
Die Emberger Alm
Die Emberger Alm ist eine Hochebene (1.800 m) oberhalb der Baumgrenze. Sie liegt an der Südseite der Kreuzeckgruppe und ist über eine gut ausgebaute 12 km lange Asphaltstraße von den Gemeinden Berg im Drautal bzw. Greifenburg (beide Oberkärnten/Bezirk Spittal an der Drau) erreichbar. Gästen stehen drei Gasthöfe, sowie als Unterkünfte Sattlegger’s Alpenhof, das Almhotel Fichtenheim, die Dünhofenhütte sowie 11 weitere Almhütten, die vermietet werden, zur Verfügung. Das Gebiet ist im Winter ein Geheimtipp für skibegeisterte Familien (Top-Skischule mit Skiverleih) und ob seiner naturbelassenen Umgebung und dem fantastischen Rundum-Panorama besonders beliebt bei Wanderern. Zudem ist das Gebiet eines der interessantesten Fluggebiete in den Alpen und wird sowohl von Streckenfliegern, als auch Neulingen und Genusspiloten gerne angesteuert. Mehr zur Emberger Alm: www.embergeralm.info
Fotocredit: Satteleggers Alpenhof