Trotz wirtschaftlicher Turbulenzen bleibt der Gründergeist in Kärnten ungebrochen. 2024 wurden im südlichsten Bundesland 2.225 neue Unternehmen gegründet – ein stabiler Wert, heißt es aus der Wirtschaftskammer Kärnten. Ein Wert, der zeigt, dass Innovationsgeist und Unternehmertum in Kärnten weiterhin groß geschrieben werden. Das beweisen auch drei Kärntner Start-ups, die in der bekannten TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ um Investments pitchen.
Kärntens GründerInnen in Zahlen
„Die aktuellen Gründungszahlen zeigen, dass Kärnten ein attraktiver Standort für UnternehmerInnen bleibt. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen entscheiden sich viele, ihren eigenen Weg zu gehen und zur wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes beizutragen. Unsere Aufgabe ist es, sie dabei bestmöglich zu unterstützen und bürokratische Hürden zu minimieren“, betont Lucija Wakounig, Leiterin des Gründerservice der Wirtschaftskammer Kärnten. Die Gründerszene in Kärnten zeigt klare Favoriten: Mit 39,7 % dominieren Gewerbe und Handwerk, gefolgt vom Handel (25,6 %) und der boomenden Branche der Information und Consulting (19,9 %).
An der Spitze der beliebtesten Gründungszweige stehen Unternehmensberatung, Buchhaltung, Informationstechnologie, Versand- und Internethandel sowie Werbung und Marktkommunikation – die klare Antwort auf die Herausforderungen der modernen Wirtschaft. Und: Die Kärntner Gründerszene beweist Nachhaltigkeit: Rund 80%er Neugründungen sind nach drei Jahren noch aktiv – und liegen damit sogar über dem österreichischen Durchschnitt von 77,4 %. Der Antrieb der Gründer bleibt klar: Mehr Flexibilität, die Freiheit, der eigene Chef zu sein und die Chance auf neue, spannende berufliche Perspektiven.
Innovationsgeist trifft auf Bürokratie
„Der Trend zur Gründung und zur Selbstständigkeit ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und hat sich mittlerweile auf einem hohen Niveau eingependelt. Junge Menschen wollen ihre Ideen verwirklichen, selbstbestimmt arbeiten und mutig neue Wege gehen. Doch genau hier stoßen viele auf massive Hürden, die ihnen von außen in den Weg gestellt werden – vor allem durch langsame, bürokratische Prozesse und teils fehlerhafte behördliche Entscheidungen“, ergänzt Nika Basic, Landesvorsitzende der Jungen Wirtschaft Kärnten. „Diese Situation sorgt nicht nur für Frust, sondern hemmt auch den Unternehmergeist und die wirtschaftliche Entwicklung in Kärnten. Es muss jungen Menschen in Kärnten möglich sein, ohne ständigen Gegenwind ihre Gründungsideen zu realisieren.“ Wir haben gleich drei Kärntner Start-ups gefunden, die genau diesen Spirit leben – und stellen sie vor.
3 Kärntner Start-ups bei „2 Minuten 2 Millionen“
Warum Essen mit der Schere schneiden oder Stoffwindeln kompliziert binden? Ein Cappuccino aus einer nikotinfreien E-Zigarette? Ja, das gibt es. Und ja, diese Erfindungen kommen aus Kärnten. Und zwei davon haben in der TV-Show auf Puls 4 sogar das begehrte Start-up Ticket erhalten und sind damit bei Tchibo gelistet.
Es ist Zeit, in der Bestecklade für ein Gadget der besonderen Art Platz zu machen. Was nach einem Scherz klingt, soll der Easycutter von Ivica Vrdoljak zur Wirklichkeit machen. Das Tool dient als innovativer Messerersatz und funktioniert in seiner Anwendung wie eine Schere. Der Easycutter hat nur einen Griff, der wie ein Messer gehalten wird. Aber anstatt zu schneiden oder gar zu sägen, muss das Tool nur zugedrückt werden.
Der Lumina Windelrock von Andrea Zlender-Zaufl ist ein revolutionäres Produkt, das eine nachhaltige, waschbare Alternative für den Wickelalltag bietet. Gerade bei schon größeren Kindern soll der Windelrock seine Anwendung finden, vor allem wenn nachts keine Windeln mehr getragen werden wollen und „Hoppalas“ vermieden werden sollen. Aber auch untertags und unterwegs findet der Windelrock seine Anwendung. Dabei achtet das Start-up von Andrea Zlender-Zaufl und Stefanie Maier bei den Materialien auf höchste Qualitätsstandards. Für das Produkt werden natürliche Stoffe wie Baumwolle oder Hanf für die Anwendung direkt am Baby und Kleinkind genutzt, bis hin zu hochwertigen Mischmaterialien basierend auf Bambusfaser.
Der Kärntner Gustav Wenger stellt eine Weltneuheit vor: Den Koffein-Kick mit E-Zigarette. Vappuccino ist ein Cappuccino zum Rauchen, aber ganz ohne Nikotin. Diese koffeinhaltige E-Zigarette macht in 60 Sekunden wach, da das Koffein durch Verdampfung direkt in die Lunge aufgenommen wird und sofort wirkt. Vappuccino ist immer und überall einsatzbereit und bietet eine schnelle Lösung gegen Müdigkeit.
Innovationen auf dem Vormarsch
Trotz der derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen bleibt der Gründergeist in Kärnten ungebrochen. Die aktuellen Gründungszahlen belegen eindrucksvoll, dass Kärnten nach wie vor ein Hotspot für innovative UnternehmerInnen ist. In Kärnten gibt es einen klaren Trend zur Selbstständigkeit, gepaart mit einem Innovationsgeist, der in einzigartigen Start-ups wie Easycutter, Lumina Windelrock und Vappuccino auf beeindruckende Weise zum Leben erweckt wird. Kärntens Zukunft gehört den mutigen UnternehmerInnen. Denen, die ihren eigenen Weg gehen und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes leisten.
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