Mit der Fertigstellung des Koralmtunnels Ende 2025 rückt Kärnten ins Zentrum des Transitverkehrs. Damit verbunden ist auch die Zunahme des Güterverkehrs, der spätestens 2029, mit Freigabe der Semmeringbahn, erst richtig ins Rollen kommt. Bestehende oder geplante Lärmschutzmaßnahmen gehen Nationalrat Peter Weidinger nicht weit genug. Er bringt eine zusätzliche, interessante Lösung ins Spiel.
Der Lärmschutz auf der Transitstrecke durch Klagenfurt und Villach ist ein Thema, das Peter Weidinger schon lange beschäftigt. Jüngst präsentierte er dazu seinen „Masterplan für höhere Lebensqualität“, aus dem eine Idee hervorgeht, über die auch die Kleine Zeitung berichtete. „Der politische Konsens, sich beim Bund für eine alternative Güterverkehrstrecke durch das Rosental einzusetzen, ist gegeben. Doch die Beschlussfassung, Planung und Umsetzung für dieses Vorhaben wird Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Für die Wohnbevölkerung, aber auch für den lebensnotwendigen Wirtschaftsfaktor Tourismus im Zentralraum braucht es jetzt dringend realisierbare Maßnahmen,“ gibt sich Weidinger überzeugt.
Blick über den Tellerrand bringt praktikable, schnelle Lösung!
Einen Teil der möglichen Lösung hat Weidinger beim deutschen Nachbarn gefunden. Die Deutsche Bahn (DB) hat eine Innovation im Bereich des Lärmschutzes entwickelt: transparente Schallschutzwände mit höchsten Schallschutzeigenschaften. Das „MetaWindow“ kombiniert die lärmabsorbierenden Eigenschaften herkömmlicher Wände mit den optischen Vorzügen transparenter Schallschutzwände. (Anmerkung: Schlüssel dafür ist der Einsatz von Metatechnologie, die durch eine spezielle Geometrie des Schallschutzsystems den akustischen Wirkungsgrad im Vergleich zu herkömmlichen Lärmschutzsystemen erhöht).
„Ich fordere die Verantwortlichen dazu auf, sich dringend dieser neuen Technologie an Lärmschutzmaßnahmen auch in Kärnten zu bedienen und ein Lärmschutzprojekt am Stand neuester, technischer Möglichkeiten vom Stadtrand in Klagenfurt, entlang des Wörthersees bis zum Warmbad Villach in Angriff zu nehmen. Damit lässt sich nicht nur die Lärmbelästigung um 50% senken, sondern ein derartiges Projekt bringt auch einen wichtigen Impuls für die Kärntner Bauwirtschaft. Hier ist schnelles Handeln erforderlich, um auf diesen Investitionszug aufzuspringen.“
Villacher Stadtteile Völkendorf und Warmbad profitieren
Die Lärmschutzwände sind nur ein Teil seiner Idee. Für die Stadt Villach hätte das Projekt noch weitreichendere, positive Auswirkungen – insbesondere auf die Stadtentwicklung und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger: Eine Unterflurtrasse, ausgehend von der Alpen-Adria-Brücke bis zur Bahnhaltestelle Warmbad Villach, erschließt eine neue Fläche in der Größe von 20 Fußballfeldern, welche die Stadtteile Völkendorf und Warmbad nicht trennt, sondern verbindet. Es würden lebenswerter Raum für die Bevölkerung, Spielplätze, Hundeauslaufzonen, Radwege, Parks und Gehwege, z.B. in die Innenstadt, entstehen.
Eine langfristige Lösung, die schnelles Handeln erfordert
Gefallen an dem Gedanken findet auch der Villacher Verkehrsplaner Kurt Fallast: „Ja, solch ein Vorhaben ist realisierbar. Mit viel Geduld und mit vorausschauender Planung.“ Er erinnert sich an die Anfänge der Koralmbahn 1994: „Da wurden wir gefragt, ob wir verrückt seien.“ Dass Themen wie eine Trasse die Stadt massiv aufwerten, sind Fallast und Weidinger überzeugt: „Solche Trassen sind perfekt für die Stadt, vor allem, weil die Bahn die Zukunft im urbanen Bereich ist. Es ist eine langfristige Lösung, aber wenn man nicht heute anfängt, darüber nachzudenken, ist es zu spät. Und Beispiele wie die Autobahnüberbauung Trebesing, die der Bevölkerung als Naherholungsgebiet dient, oder ein geplantes Einhausungsprojekt der Bahn in Leonding (OÖ), zeigen, dass solche Projekte realisierbar sind. Aber es ist schnelles und entschlossenes Handeln erforderlich.“
Ein 300-Millionen-Projekt, mit Geldern von Bund und ÖBB
Rund 300 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten, getragen werden soll es vom Bund und den ÖBB. Was die Realisierbarkeit angeht, hat Weidinger schon Gespräche geführt: „Im Rahmenprogramm der ÖBB sind ab 2024 bis 2029 5,4 Milliarden Euro für Park&Ride – sowie Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. Der Zielnetzplan der ÖBB sieht Investitionen in der Höhe von 42 Milliarden Euro bis 2040 vor. Gemeinsam mit Bundeskanzler Nehammer will Weidinger dieses Vorhaben und deren Finanzierung im Regierungsprogramm verankern. Damit wäre die Umsetzung sichergestellt.
Weidinger kämpft um die Vorzugsstimme auf der Landesliste
Diese und weitere dringend notwendige Maßnahmen brauchen eine starke Stimme im Bund, die sich für die Anliegen der Kärntner Wirtschaft einsetzt. Darum will Peter Weidinger auch weiterhin im Nationalrat vertreten sein. Das geht nur mit einer Vorzugsstimme auf der Landeswahlliste (2. Zeile am Wahlzettel). Dafür gibt sich Peter Weidinger gewohnt kämpferisch: „Wer mich weiterhin im Nationalrat haben will, muss jetzt ,Weidinger reinschreiben´, sonst habe ich leider keine Chance, mich weiterhin mit Ideen für Kärnten zu engagieren!“