Digitalisierung fürs kleine Börserl

Ruhdorfer, Silent Quo und Gabon: Viele Kärntener Betriebe tun es schon. Sie nutzen die weitgehend kostenlosen Angebote des DIH Süd und wechseln damit digital auf die Überholspur.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für Kärnten im Jahr 2025 sind nicht zu übersehen. Globaler Wettbewerb, Fachkräftemangel und die zunehmende Notwendigkeit, nachhaltiger zu wirtschaften, setzen die Unternehmen in Zukunft unter Druck. Doch wer jammert, hat schon verloren. Denn Veränderungen bieten auch große Chancen!

Digitale Transformation ist längst kein Schlagwort mehr, sondern ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Selbst die größten Skeptiker haben längst erkannt, dass wirtschaftlicher Erfolg ohne digitale Prozesse nicht möglich ist. Gerade für Klein- und Mittelbetriebe (KMU), die das Rückgrat der Kärntner Wirtschaft bilden, bieten digitale Technologien Potenziale, um auch in einem schwierigen Marktumfeld erfolgreich zu bestehen.

Wirtschaftliche Impulse entstehen vor allem dort, wo Unternehmen Technologien nicht nur einführen, sondern auch strategisch einsetzen. Diese Entwicklungen stärken nicht nur die Unternehmen selbst, sondern den gesamten Wirtschaftsstandort Kärnten. Gerade jetzt ist die richtige Zeit, den Wandel aktiv zu gestalten und Kärnten zukunftsfit zu machen. Sich das dafür notwendige Wissen anzueignen und Kompetenzen aufzubauen, ist eine wesentliche Aufgabe der Unternehmen. Und die passenden Partner zu finden, ist dabei nicht schwer.

DIH SÜD: Partner für die digitale Zukunft

Seit knapp vier Jahren ist Martina Eckerstorfer Geschäftsführerin der DIH SÜD GmbH. Mit ihrem Kompetenznetzwerk, das sich vom Burgenland über die Steiermark und Kärnten bis nach Osttirol erstreckt, unterstützt sie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der digitalen Transformation mit Expertise, Vernetzung und Infrastruktur. „Ziel ist es, durch konkrete Umsetzungsprojekte im Unternehmen die Produktivität und Qualität nachhaltig zu steigern, das Wachstum zu beschleunigen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.“ erzählt sie im Gespräch mit dem M.U.T.-Magazin und ergänzt: „Die Aktivitäten reichen von der Erstinformation über Beratung und Qualifizierung bis hin zur Unterstützung bei konkreten Innovations- und Forschungsprojekten.“

Martina Eckerstorfer, Geschäftsführerin DIH Süd: „Digitalisierung ist easy! Wir liefern das notwendige Knowhow dazu!“ (Foto: DIH SÜD)

Konkret heißt das: KMU erhalten einfachen Zugang zum Knowhow und zur vorhandenen Infrastruktur aller Netzwerkpartner. Und das Beste daran: Die Angebote des DIH Süd sind für Kärntner KMU weitgehend kostenlos. Ermöglicht wird dies durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie durch Förderungen der Länder Kärnten und Steiermark.

Kärntner Betriebe zeigen es vor

Ein Blick auf konkrete Umsetzungen zeigt, wie die Digitalisierung die wirtschaftliche Dynamik in Kärnten vorantreiben kann. Unternehmen, die den Wandel aktiv gestalten, sind Vorbilder für andere – und zeigen, dass Innovation auch in traditionellen Branchen möglich ist.

Effizienzsteigerung bei der Ruhdorfer GmbH
Die Kärntner Ruhdorfer GmbH, ein traditionsreiches holzverarbeitendes Unternehmen, hat durch die Einführung eines digitalen Produktionsplans große Fortschritte erzielt. Die Digitalisierung der Planung und die Nutzung von Echtzeitdaten führten zu einer deutlichen Steigerung der Ressourceneffizienz und der Produktivität. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen zeigt das Beispiel auch, wie die Digitalisierung einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann, etwa durch die Reduzierung von Materialverlusten.
„Wer analog denkt, wird die Vorteile der Digitalisierung nie verstehen. Auch als KMU kann man genügend Prozesse finden, bei denen die Digitalisierung einen Vorteil und in der Zukunft eine Verbesserung für das Unternehmen bringt“, betont Anton Ruhdorfer, der mittlerweile in vierter Generation im Familienunternehmen tätig und für innovative Impulse verantwortlich ist.

Anton Ruhdorfer: „Wer analog denkt, wird die Vorteile der Digitalisierung nie verstehen.“ (Foto: Archiv)

Silent Quo: Innovation für die Akustik
Die Silent Quo GmbH mit Sitz in Villach hat sich seit ihrer Gründung im Mai 2019 auf Akustiklösungen spezialisiert. Geschäftsführer Roland Pufitsch erkannte früh die gravierenden Auswirkungen von Lärm auf die gesamte Gesundheit. Mit digitalen Simulationsmodellen konnten Entwicklungsprozesse optimiert und maßgeschneiderte Lösungen für Kunden effizienter entwickelt werden. Dies stärkt nicht nur die Position des Unternehmens am internationalen Markt, sondern auch die Innovationskraft in der Region.
Als innovativer Unternehmer qualifiziert sich Pufitsch kontinuierlich weiter und nutzt die Angebote des DIH SÜD. Von der Weiterbildung zum mobilen Manipulator über KI-Workshops bis hin zu Schulungsmodulen im Bereich IT-Sicherheit macht sich der Mittelständler fit für die Zukunft.

„Ich kann DIH SÜD mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Es ist wichtig, sich immer über aktuelle Entwicklungen zu informieren und zu überlegen, wie man mehr Automatisierung im eigenen Betrieb einsetzen kann“ (Foto: Archiv)

Digitalisierung erobert auch Sportveranstaltungsmanagement
Wie grenzüberschreitendes Arbeiten mit den Nachbarn in der Steiermark im Hinblick auf den großen Wirtschaftsraum Süd funktioniert und wie Kooperationen über Bundesländergrenzen hinweg zu Innovationen führen, zeigt dieses Beispiel.

So hat die Fachhochschule Kärnten in Kooperation mit dem DIH SÜD ein Innovationsprojekt initiiert, das die Digitalisierung im Sporteventmanagement vorantreibt. Gemeinsam mit der FH Kärnten entwickelten Eventveranstalter ein digitales Tool zur Optimierung der organisatorischen Abläufe bei Sportveranstaltungen. Mit der Integration eines neuen Anmeldetools konnte der Anmeldeprozess für die Special Olympics Österreich (mit Sitz in Schladming) verbessert , die Fehlerquote deutlich reduziert und damit der Aufwand enorm verringert werden.

Und auch die GABON Unternehmensberatung GmbH mit Sitz am Ossiacher See mit Geschäftsführer Bernd O. Neudert ist von der Kooperation überzeugt. Das Unternehmen ist durch die Organisation des Radrennens Tour de Kärnten bekannt. „Durch die Implementierung eines neuen Registrierungstools werden unsere Arbeitsabläufe in Zukunft wesentlich optimiert“, freut sich Neudert.

Wirtschaftsstandort Kärnten: Potenziale nutzen

Die Beispiele zeigen, dass Digitalisierung nicht nur ein Mittel zur Modernisierung von Unternehmen ist, sondern auch ein wichtiger Hebel für das Wirtschaftswachstum einer ganzen Region. Wenn Unternehmen ihre Produktivität steigern, Prozesse effizienter gestalten und gleichzeitig nachhaltiger wirtschaften, profitieren nicht nur sie selbst, sondern der Wirtschaftsstandort Kärnten insgesamt. Das stärkt Kärnten in seiner Rolle als innovativer Wirtschaftsraum, der Herausforderungen nicht nur meistert, sondern auch neue Wege geht. Die Frage für KMU bei der Digitalisierungsoffensive ist daher nicht ob, sondern wann?

M.U.T.letter

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