In jeder Krise und hinter jedem Erfolg gibt es Menschen, deren Einsatz nicht immer sichtbar ist. Sie halten die Räder der Wirtschaft am Laufen, setzen Impulse und schaffen Lösungen – und das oft in ihrer Freizeit. Die Rede ist von den Funktionärinnen und Funktionären im Wirtschaftsbund. Doch was bedeutet ihr Engagement in einer Zeit, in der Bürokratiekritik und die Forderung nach Abschaffung der Wirtschaftskammer lauter werden? Wie sähe die Wirtschaft ohne diese ehrenamtlichen GestalterInnen aus? Ein genauer Blick auf ihre Arbeit zeigt, warum sie unverzichtbar sind und wie ihr Einsatz unsere Wirtschaft prägt.
Das Ehrenamt hinter den Kulissen der Wirtschaft
Wenn von dem Wirtschaftsbund die Rede ist, denken viele zunächst an Bürokratie, Formulare und Interessenvertretung. Doch hinter den Kulissen steht ein Netzwerk aus engagierten Persönlichkeiten, die ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Leidenschaft für die Wirtschaft einbringen. Funktionärinnen und Funktionäre übernehmen dabei weit mehr als repräsentative Aufgaben: Sie sind VermittlerInnen zwischen Politik und Wirtschaft, Ideengebende für neue Initiativen und AnsprechpartnerInnen für unzählige Anliegen.
Funktionärinnen und Funktionäre zeigen, was möglich ist, wenn Engagement und Motivation aufeinander treffen. Sie sind keine stillen ZuschauerInnen, sondern die unsichtbaren ArchitektInnen unseres wirtschaftlichen Erfolgs. Es ist dieser Einsatz, der Anerkennung verdient – weil er zeigt, wie viel erreicht werden kann, wenn Menschen anpacken, Ideen Realität werden lassen und nicht vergessen, für wen sie es tun: für uns alle.
Sie sind selbst Unternehmerinnen und Unternehmer. Sie kennen die Herausforderungen der Praxis, wissen, was es bedeutet, ein Unternehmen zu führen, Arbeitsplätze zu schaffen und Verantwortung zu tragen. Dieses Wissen bringen sie ein – aus Überzeugung und mit dem Ziel, die Rahmenbedingungen für alle zu verbessern.
Gedankenexperiment: Was wäre ohne sie?
Stellen wir uns für einen Moment vor, es gäbe die Arbeit der Funktionärinnen und Funktionäre nicht. Was würde fehlen? Wer würde in einer Krise wie der Corona-Pandemie die Stimme der Unternehmen erheben und für dringend benötigte Unterstützung kämpfen? Wer würde sich dafür einsetzen, dass Förderprogramme auf den Weg gebracht werden?
- Ohne die FunktionärInnen hätte die Wirtschaftskammer keine Brücke zwischen Unternehmen und Politik. Die Interessen der Unternehmerinnen und Unternehmer blieben oft ungehört. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit würde das Fehlen dieser VermittlerInnen spürbare Folgen haben – sei es bei der Einführung von Kurzarbeitsmodellen, beim Zugang zu finanziellen Hilfen oder bei der Entwicklung von Zukunftsstrategien.
- Ein Beispiel aus der Praxis: Während der Energiekrise setzten sich Funktionäre wie der WB-Landesgruppenobmann und Kärntner Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl dafür ein, dass Unternehmen von steigenden Energiekosten entlastet werden. Ohne diese Bemühungen hätten viele Betriebe schließen müssen.
Viel Verantwortung, wenig Beifall
FunktionärIn zu sein, bedeutet, einen großen Teil der eigenen Zeit zu investieren – oft zusätzlich zu den ohnehin anspruchsvollen Aufgaben des eigenen Unternehmens. Sitzungen, Verhandlungen und die Entwicklung neuer Strategien stehen regelmäßig auf der Agenda. Diese Arbeit findet meist abseits der Öffentlichkeit statt und wird selten gewürdigt.
Warum machen sie es trotzdem? Die Antwort ist einfach und doch bemerkenswert: Sie tun es aus Überzeugung. Die Vision, ein starkes wirtschaftliches Umfeld zu schaffen und anderen Unternehmerinnen und Unternehmern eine Stimme zu geben, treibt sie an. Es geht nicht um persönlichen Gewinn, sondern um Solidarität und den Wunsch, etwas zurückzugeben.
Das weiß auch Stefan Sternad, Fachgruppenobmann der Kärntner Gastronomie, dessen Antwort auf die Frage, wieso er sich als Spitzenfunktionär engagiert, für sich spricht
Das Fundament einer starken Wirtschaft
Ein Beispiel für die Leistungen der FunktionärInnen ist die Unterstützung in Krisenzeiten. Ob bei der COVID-19-Pandemie, den Herausforderungen der Digitalisierung oder den anhaltenden Lieferkettenproblemen – es waren oft die Funktionärinnen und Funktionäre, die sich für schnelle und unbürokratische Lösungen eingesetzt haben. Sie haben Fördermaßnahmen angestoßen, Unternehmen vernetzt und Wege aus der Krise aufgezeigt.
Ehrenamt als Motor der Wirtschaft
Veränderung entsteht nicht durch Warten, sondern durch Handeln. Sie beginnt in den Köpfen und Herzen derer, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und den Mut haben, Zukunft aktiv zu gestalten. Es mag oft mühsam sein, Hindernisse zu überwinden, aber genau hier liegt die wahre Stärke: in der Kraft, aus innerer Überzeugung etwas zu bewegen.
Die Funktionärinnen und Funktionäre im Wirtschaftsbund sind mehr als nur (Interessen-)VertreterInnen – sie sind GestalterInnen. Ihr ehrenamtliches Engagement ist ein zentraler Pfeiler der Wirtschaft und verdient höchste Wertschätzung. Ihre Arbeit zeigt, dass Solidarität und Verantwortung mehr als Schlagworte sind. Denn eine starke Gemeinschaft beginnt mit dem Einsatz des Einzelnen – und endet mit dem Erfolg aller.